Instrumente zur Untersuchung der weiblichen Geschlechtsorgane auf rosa Grund

Was sagt der PAP-Abstrich über Gebärmutterhalskrebs aus?

Jedes Jahr geht frau zur gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung. Doch wie trägt der Abstrich beim Frauenarzt dazu bei, Gebärmutterhalskrebs vorzubeugen? Bringt ein Test auf HPV-Viren zusätzliche Informationen? Wir gehen in der Pathologie des KSB auf Spurensuche.

«Der bei Ihnen anlässlich der letzten Kontrolle abgenommene PAP-Abstrich zeigt keine verdächtigen Zellen.» So oder ähnlich tönt es, wenn bei Ihnen nach der jährlichen Vorsorgeuntersuchung beim Frauenarzt alles gut ist. Sie dürfen aufatmen und das Thema Gebärmutterhalskrebs für ein Jahr vergessen. Vielleicht ist der pathologische Befund aber einmal «auffällig». Heisst das, Sie haben Gebärmutterhalskrebs? Und wie finden Ärzte dies heraus? Wir haben die Pathologie des KSB besucht und gefragt, wie das mit dem Krebsabstrich, auch PAP-Test oder PAP-Abstrich genannt, genau funktioniert.

So läuft ein PAP-Abstrich ab

«Der jährliche gynäkologische Abstrich dient dazu, Krebsvorstufen frühzeitig zu erkennen. So können wir eingreifen, bevor Gebärmutterhalskrebs entsteht», sagt die Leitende Ärztin Pathologie und Bereichsleiterin Zytopathologie, Sylvia Stadlmann. Sie und ihr Team untersuchen die Proben, die ihnen der Gynäkologe schickt. Diese gewinnt er, indem er mit einem Bürstchen vom inneren und äusseren Muttermund Zellen abschabt.

Um die Zellen im Mikroskop zu betrachten, bereiten Mitarbeiterinnen der Zytopathologie die Proben speziell auf. Früher hat der Gynäkologe den Krebsabstrich dazu auf ein Glasplättchen gestrichen. Daher kommt auch der Name. Heute geben die Frauenärzte den PAP-Abstrich in einen kleinen Behälter mit Flüssigkeit. Eine Maschine zentrifugiert in der Pathologie die Flüssigkeit und zieht die Zellen auf ein Glasplättchen auf. Dieses Verfahren heisst Dünnschichtzytologie. Die zytotechnischen Assistentinnen bearbeiten die Proben, screenen das gefärbte Präparat und markieren veränderte Zellen. Die Pathologen schauen sich diese Zellen genau an: Sie fallen durch Veränderungen des Zellkerns auf. Diese verursachen Humane Papillomviren (HPV). Sie sind die Hauptauslöser von Gebärmutterhalskrebs.

Einige HPV-Viren lösen Gebärmutterhalskrebs aus

Die zellhaltige Flüssigkeit im oben genannten Behälter lässt sich auch für einen HPV-Test nutzen. Dieser funktioniert mit einer Polymerase-Kettenreaktion (PCR). Dabei wird die virale DNA vervielfältigt. So lässt sie sich besser untersuchen. Mit der Untersuchung können die Molekularpathologen harmlose oder gefährliche HPV-Viren nachweisen. Mit Harmlosen wird der Organismus gewöhnlich selber fertig. Doch die Gefährlichen können Krebsvorstufen und Krebs auslösen. Je früher Ärzte die gefährliche HPV-Infektion entdecken, desto besser können sie Krebs verhindern.

Gebärmutterhalskrebs früh erkennen dank PAP-Test plus HPV-Test

In manchen Ländern hat der HPV-Test den PAP-Test bereits ersetzt, da er häufig sensitiver ist. In der Schweiz hat sich das alleinige HPV-Screening noch nicht durchgesetzt. Doch die Pathologie KSB kann das PCR-Verfahren mit Beurteilung aller HPV-Subtypen vollumfänglich anbieten. Bereits heute beurteilt Gad Singer, der Molekularpathologe des KSB, sehr häufig HPV-Untersuchungen. Das ist wichtig, um einen zytopathologischen Befund zusammen mit dem HPV-Befund in die richtige Risikokategorie einteilen zu können.

Auffälliger Befund gleich Gebärmutterhalskrebs?

Aber zurück zum eigentlichen zytopathologischen Präparat: Bedeutet ein auffälliger Befund unter dem Mikroskop automatisch, dass Sie an Gebärmutterhalskrebs leiden? «Nein», beruhigt Sylvia Stadlmann. «Auch Entzündungen oder Pilzinfektionen können die Zellen verändern.» Zeigen sich jedoch eindeutige Krebsvorstufen, erfolgt in der Regel eine Biopsie und bei nachgewiesenen schweren Veränderungen eine Operation.

Gynäkologische Vorsorge am KSB

Regelmässige Vorsorgeuntersuchungen sind essenziell, um Gebärmutterhalskrebs und seine Vorstufen frühzeitig zu entdecken. Unser gynäkologisches Fachteam berät Sie gerne.

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