Die vielen Farben und Formen des Stuhlgangs
Dunkler Stuhlgang oder klumpige Würstchen: Unser Kot verändert sich je nach Nahrung, das ist normal. Aber er verändert sich auch bei Krankheiten. Was bedeutet welche Farbe und Form? Nachfolgend finden Sie eine Übersicht.
Mal muss man «gross», mal «klein», mal ist das eine zu hell, dann das andere zu dunkel – alles schon unangenehm genug. Aber was ist erst, wenn etwas ernsthaft nicht normal ist? Wenn der Stuhlgang beispielsweise grün eingefärbt ist? Oder nur kleine harte Klümpchen in die Schüssel platschen?
Den Stuhlgang richtig deuten
Stuhlgang besteht vor allem aus Wasser und unverdauten Nahrungsresten. Um die Nahrung im Darm zu zersetzen, sind Verdauungssäfte nötig. Bauchspeicheldrüse und Gallenblase sind deren wichtigste Produzenten. Diese Säfte geben den Ausscheidungen ihre braune Farbe.
Aber auch die Nahrung kann den Stuhlgang färben oder dessen Form beeinflussen. Sie kennen das wahrscheinlich von Randen: Spätestens am nächsten Tag ist der Kot rot eingefärbt, danach ist der Spuk auch schon vorbei. Bei einigen Färbungen und Konsistenzen ist aber Vorsicht geboten: Vor allem, wenn sie während mehrerer Tage auftreten, sind sie möglicherweise Symptom einer Krankheit.
Nachfolgend finden Sie eine Übersicht, die Ihnen schnell weiterhilft. Wichtig: Ihr Ergebnis ersetzt keine fachärztliche Diagnose. Konsultieren Sie bei Beschwerden unbedingt einen Arzt.
Farbe des Stuhlgangs
Wenn das Menü des Vortags keine färbenden Früchte oder Gemüse enthält, ist vielleicht eine Infektion der Grund für die Verfärbung. Oder aber eine Funktionsstörung der Drüsen, die die Verdauungssäfte produzieren.
Form des Stuhlgangs
Bei manchen reicht schon ein Glas Apfelsaft, und sie wissen: Jetzt rollt der Schnellzug an. Andere können wild durcheinanderessen und -trinken, der festen Konsistenz der Exkremente kann das nichts anhaben. Die Bristol-Stuhlformen-Skala unterteilt die Formen der Darmausscheidungen in unterschiedliche Typen. Als «Idealstuhl» gelten Typ 3 und 4.
5 erstaunliche Fakten zum Stuhlgang
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Sitzen oder hocken – was fördert den Stuhlgang?
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In der Hocke entspannt sich der Beckenbodenmuskel, und der Darm befindet sich in einer geraden Position. Das erleichtert das Stuhlen. Ein Toilettenumbau ist aber nicht nötig: Wer im Sitzen nicht gut aufs WC kann, schiebt sich einen Hocker unter die Füsse.
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Wie oft sollte man stuhlen?
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Das ist sehr unterschiedlich. Medizinisch gilt alles von dreimal täglich bis zu dreimal pro Woche als normal.
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Wie lange dauert das Verdauen?
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Bei einer gesunden Verdauung dauert es etwa 24 Stunden, bis die Nahrung vom Magen über den Darm zum Enddarm gelangt und schliesslich ausgeschieden wird. Bei Verstopfungen verlängert sich diese Zeit auf mehrere Tage, bei Durchfällen sind es manchmal nur wenige Stunden.
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Wie viel Stuhl scheidet man aus?
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Pro Tag oder Stuhlgang gibt ein Mensch zwischen 100 und 250 Gramm Kot ab. Diese Menge ist bei Frauen und Männern übrigens gleich. Nach einem grossen Essen kann es auch einmal etwas mehr sein.
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Ist grüner Stuhlgang bei Babys normal?
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Vielen dürfte das «Kindspech» ein Begriff sein, in der Fachsprache Mekonium genannt. Dieses umschreibt die schwarz-grünliche Masse, die Babys in den ersten 12 bis 48 Stunden nach der Geburt ausscheiden. Das Kindspech ist kein Verdauungsprodukt, sondern besteht aus Schleim, Enzymen oder auch Fettsäuren, die sich noch vor der Geburt im Darm des Babys angesammelt haben. Der Stuhlgang von Säuglingen färbt sich danach wegen der Muttermilch gelb.
Ist Ihr Stuhl auffällig?
Wenn Ihr Stuhlgang seltsam eingefärbt ist oder eine aussergewöhnliche Form aufweist, wenden Sie sich an unsere Expertinnen und Experten am KSB. Sie helfen Ihnen gerne weiter.
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