Kunststoffmodell des menschlichen Herzens.

Ein Blick ins Herz: Stresstest mit MRI

Das Herz ist ein fleissiger Schaffer: Es versorgt den ganzen Körper mit Blut – vom Scheitel bis zur Sohle, Tag und Nacht. Doch ist das Herz selbst ausreichend mit Blut versorgt? Das kann ein Herz-Stress-MRI klären.

Zuverlässig wie ein Uhrwerk pumpt das Herz Blut in den ganzen Körper: Etwa fünf Liter pro Minute durchströmen das Herz. Das Blut wird in der Lunge mit Sauerstoff angereichert, dann durch das Herz mit einem kräftigen Schlag in den Körper gepumpt, wo es den Sauerstoff an die Zellen abgibt. Anschliessend fliesst es zum Herz zurück, der Kreislauf beginnt von vorn.

Wenn Füsse und Hände schlecht durchblutet sind, spürt man das: Sie fühlen sich kalt an, werden klamm und schimmern weisslich. Wie aber merkt man, dass das Herz selbst ausreichend mit Blut versorgt wird? Und falls nicht, woran liegt es? Dafür ist ein Blick ins pochende Organ nötig. Möglich ist das mit einem Herz-MRI.

MRI: Gutes Bild ohne Strampeln

Auf der Suche nach Durchblutungsstörungen des Herzes bietet MRI einige Vorteile gegenüber herkömmlichen Methoden. So eignet sich die Methode auch für Personen, bei denen die konventionelle Ergometrie nicht infrage kommt. Denn bei dieser müssen die Patienten auf einem Fahrrad radeln oder auf einem Laufband rennen, um das Herz zu belasten. Falls aber jemand unter Gelenkproblemen leidet oder sich nicht gut bewegen kann, ist das nicht möglich. Auch gegenüber dem Herz-Ultraschall-Untersuch unter Belastung (Stressechokardiographie) bietet das Herz-MRI Vorteile bei schwer zu untersuchenden Patienten.

In Ruhe und im Stress

Zunächst macht der Radiologe ein Bild des Herzes im Ruhezustand. Dafür liegt der Patient ruhig auf dem Rücken.

Eine MRI-Aufnahme des Herzens.
MRI-Aufnahme: Das Herz im Ruhezustand.

Anschliessend verabreicht ihm der Kardiologe ein Medikament, meist Adenosin. Dieses weitet die Blutgefässe, und das Herz pumpt intensiver – ähnlich, wie wenn jemand Sport treibt. Die Bilder davon zeigen das Organ unter Belastung.

Kardiologe und Radiologe werten dann die MRI-Bilder gemeinsam aus. Weisen diese auf keine Auffälligkeiten hin, können dem Patienten weitere Untersuchungen meist erspart bleiben. Anders ist es, wenn das MRI schlecht durchblutetes Gewebe oder Veränderungen wie Vernarbungen oder eine defekte Herzklappe zeigt: Dann sind oft weitere Abklärungen notwendig. Denn je nach Befund deutet das Ergebnis auf ein erhöhtes Risiko für einen künftigen Herzinfarkt oder eine andere Erkrankung des Herzes hin.

Von Blutgerinnsel bis Herzfehler

Mittels Herz-MRI lassen sich zwei Aspekte des Herzes untersuchen: Struktur und Funktion. Strukturell untersucht man vor allem die Herzwände und -klappen sowie angrenzende Gefässe. Der Radiologe und der Kardiologe suchen nach krankhaften Veränderungen. Das können Blutgerinnsel oder Klappendefekte sein, aber auch angeborene Herzfehler oder in seltenen Fällen Tumore. Ebenfalls sieht man in einem Herz-MRI, ob der Herzmuskel entzündet ist.

Bei der funktionalen Untersuchung wird überprüft, ob das Herz ausreichend Blut in den Körper pumpt und wie die Herzklappen funktionieren. Zudem macht sie sichtbar, ob Teile des Herzes schlecht durchblutet werden.

Überweisung an die KSB-Kardiologie

Hat der Hausarzt bei Ihnen ein erhöhtes Herzinfarktrisiko festgestellt? Oder leiden Sie an einem Herzfehler? Ihr Hausarzt kann Sie ans KSB überweisen. Das Kardiologie-Team berät Sie gerne.

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