Bluthochdruck: Themenbild mit Blutdruckmessgerät und Tabletten

FAQ: Warum Bluthochdruck so gefährlich ist

Zirka jede vierte erwachsene Person hat einen erhöhten Blutdruck. Viele der Betroffenen sind sich dessen allerdings gar nicht bewusst. Aber Bluthochdruck begünstigt Krankheiten, die nicht selten tödlich enden. Was Sie darüber wissen müssen.

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«Silent killer» – was wie der Titel eines Kinothrillers klingt, ist ein Begriff, der durchaus in der medizinischen Fachwelt vorkommt. Als «silent killer» gelten Krankheiten, die sich weitgehend symptomfrei («silent»/still oder leise) ausbreiten, aber nicht selten tödliche Folgen haben. Denn sind Symptome spürbar, ist es oft schon zu spät. Bluthochdruck, in der Fachsprache Hypertonie genannt, gehört dazu.

Porträt von Petra Ferrari Pedrini, Stellvertretende Leitende Ärztin Innere Medizin am KSB
«Gerade bei Bluthochdruck wäre es wichtig, die Krankheit früh zu erkennen und die nötigen Schritte einzuleiten.»
Petra Ferrari Pedrini, Stellvertretende Leitende Ärztin Innere Medizin am KSB

«Hier liegt das Problem der Krankheit», sagt Petra Ferrari Pedrini, Stellvertretende Leitende Ärztin Innere Medizin am KSB. «Dabei wäre es gerade bei Bluthochdruck wichtig, die Krankheit früh zu erkennen und die nötigen Schritte einzuleiten.» Denn Hypertonie schädigt die Arterien und begünstigt die Entstehung von Krankheiten wie Herzinfarkt, Schlaganfall und weiteren Herz-Kreislauf-Leiden. «Das sind in der Schweiz die häufigsten Todesursachen. Deshalb ist es wichtig, sich mit dem Thema zu befassen.»

Bluthochdruck vorbeugen und senken

Bluthochdruck ist genauso wie ein tiefer Blutdruck (Hypotonie) in vielen Fällen erblich bedingt. Wobei: «Oft sind die Gründe schwer zu eruieren», sagt Petra Ferrari Pedrini. Auch die Symptome, sofern vorhanden, sind vielfältig. Sie reichen von Schwindel über Kopfschmerzen bis Nervosität (siehe FAQ: Bluthochdruck). Fest steht aber, dass es möglich ist, Bluthochdruck vorzubeugen. «Wie bei vielen anderen Krankheiten tragen ein aktiver Lebensstil und eine ausgewogene Ernährung dazu bei.»

Ein zu tiefer Blutdruck wiederum ist weniger problematisch. «Hypotonie ist aus medizinischer Sicht unbedenklich für Herz und Kreislauf.» Die Symptome allerdings können durchaus unangenehm sein. Typisch sind beispielsweise Schwindel und Schwarzwerden vor den Augen, kalte Füsse und Hände, Müdigkeit und Konzentrationsstörungen. Wer darunter leidet, sollte sich salzhaltiger ernähren, ausreichend trinken (2–3 Liter/Tag) und regelmässig gymnastische Übungen machen.

Eine Untersuchung für mehr Klarheit

Ob Hypertonie oder Hypotonie: Ein allgemeiner Check-up oder eine spezifische Untersuchung in der Ambulant Internistischen Sprechstunde am KSB ist auf alle Fälle aufschlussreich. «Vorbeugen ist grundsätzlich besser als heilen. Das gilt auch bei Bluthochdruck», sagt Petra Ferrari Pedrini. «Wir führen internistische Kontrollen aller Art durch. Diese reichen von verkehrsmedizinischen Untersuchungen über dermatologische Abklärungen bis zu Blut- und Urinanalysen.»

Was Sie jetzt schon zum Thema Bluthochdruck wissen sollten, erfahren Sie im FAQ.

FAQ: Bluthochdruck

Was genau bedeutet Bluthochdruck?

Der Blutdruck ist jener Druck, der in den Gefässen entsteht, wenn das Blut durchgepumpt wird. Es gibt zwei verschiedene Werte. Der obere Wert zeigt den Druck auf die Gefässe, wenn das Herz sich entleert. Der untere Blutdruck bezeichnet den Wert, der entsteht, wenn das Blut zurück ins Herz gepumpt wird. Wenn sich das Herz wieder mit Blut füllt, ist der Blutdruck tiefer. Er wird in der Einheit Millimeter Quecksilbersäule, kurz mmHg, gemessen. Ideale Blutdruckwerte liegen bei 120 auf 80 mmHg. Ab zirka 140 auf 90 mmHg spricht man in Europa von Bluthochdruck, ab etwa 100 auf 60 mmHg von Hypotonie, also von einem zu tiefen Blutdruck.

Wer ist gefährdet?

Meistens sind eher ältere Menschen, vor allem Männer, von Bluthochdruck betroffen. Rund jede vierte erwachsene Person leidet im Laufe ihres Lebens darunter.

Warum ist Bluthochdruck gefährlich?

Ist der Druck in den Gefässen permanent zu hoch, schädigt dies die Gefässwände. Da der ganze Körper von solchen Blutgefässen durchzogen ist, sind bei Bluthochdruck sämtliche Organe potenziell gefährdet. Typischerweise sind allerdings vor allem Herz, Hirn und Niere davon betroffen. Sind die Gefässe beschädigt, werden sie steif. Das Herz braucht folglich mehr Kraft, um das Blut durch den Körper zu pumpen. In solchen Fällen spricht die Medizin von kardiovaskulären Erkrankungen. Solche Herz-Kreislauf-Schädigungen, ausgelöst durch Bluthochdruck, können zu einem Herzinfarkt, Herzschwäche oder einem Schlaganfall führen.

Welches sind die Symptome?

Das Problem an der Krankheit ist, dass äusserlich oft keine Symptome sichtbar sind. Leichter Bluthochdruck ist für den Betroffenen auch körperlich kaum wahrnehmbar. Deshalb ist es wichtig, den Blutdruck regelmässig zu messen, selbst wenn man keine Symptome verspürt. Stark erhöhter Bluthochdruck wiederum äussert sich auf viele Arten. Dazu gehören Nervosität, Kopfschmerzen, Schwindel und Ohrensausen. Gerade ältere Menschen nehmen Brustenge und Wassereinlagerungen als Symptome wahr.

Was sind die Ursachen?

Bei 90 Prozent der Betroffenen findet man keine direkte Ursache für Bluthochdruck. In solchen Fällen spricht man von primärem Bluthochdruck. Dieser entsteht meistens mit fortschreitendem Alter. Primärer Bluthochdruck kommt aber auch bei jüngeren Patienten vor, häufig in Kombination mit Diabetes, erhöhtem Cholesterin und Übergewicht. Die Gefässe werden steif, der Blutdruck steigt. Sekundärer Bluthochdruck wiederum kommt bei Patienten vor, die unter Schlafapnoe und damit verbundenen nächtlichen Atmungsaussetzern leiden. Zudem kann er bei Verengung der Nierengefässe oder bei bestimmten Hormonbeschwerden auftreten.

Wie ist der Krankheitsverlauf?

Diese Frage ist schwer zu beantworten. Häufig verschlechtert sich die Situation schleichend. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn die Krankheit nicht entdeckt oder nicht optimal behandelt wird. In den Gefässen entstehen kleine, fleckenförmige Veränderungen, sogenannte Plaques. Diese versteifen die Blutgefässe zusätzlich und können sich entzünden. Es kommt aber auch vor, dass sich die Situation selbst bei behandeltem Bluthochdruck nach einigen Monaten oder Jahren verschlechtert. In solchen Fällen muss die Therapie angepasst werden.

Wie beuge ich zu hohem Blutdruck vor?

Wie bei vielen anderen Krankheiten lässt sich Bluthochdruck durch einen gesunden Lebensstil vorbeugen. Wer sich regelmässig bewegt, Sport treibt, weder raucht noch übermässig viel Alkohol konsumiert, ist deutlich weniger von Bluthochdruck betroffen. Auch die Ernährung spielt eine Rolle. Sich gesund und ausgewogen zu ernähren und dabei auf allzu viele salzhaltige Speisen zu verzichten, kann der Krankheit ebenfalls vorbeugen.

Wie lässt sich ein zu hoher Blutdruck behandeln?

Ein nur leicht erhöhter Blutdruck kann in vielen Fällen mit einigen Anpassungen des Lebensstils gesenkt werden. Der Patient soll beispielsweise mehr Sport treiben, Gewicht reduzieren, weniger salzhaltige Mahlzeiten und weniger Alkohol konsumieren. Wenn sich die Situation nach zwei Monaten normalisiert hat, braucht es keine weitere Behandlung – wobei der gesündere Lebensstil beibehalten werden sollte. Ist das Resultat unbefriedigend, bietet sich eine medikamentöse Behandlung an. Häufig braucht es dazu eine Kombination aus verschiedenen Arten von Medikamenten. Solche, die die Gefässe erweitern oder die Gefässkanäle verändern, und solche, die das Wasser aus dem Körper abführen.

Wie messe ich meinen Blutdruck?

Wichtig ist, vor dem Messen etwa fünf Minuten ruhig zu sitzen. Denn nach körperlicher Anstrengung ist der Blutdruck meist erhöht. Ebenfalls entscheidend ist, dass die Manschette des Blutdruckgeräts am Oberarm auf Herzhöhe, wenige Zentimeter oberhalb der Armbeuge platziert ist. Die Manschette muss dabei fest auf der Haut anliegen und leicht drücken. Da es von Messung zu Messung gewisse Schwankungen geben kann, ist es empfehlenswert, den Blutdruck dreimal hintereinander zu messen. Der Durchschnitt der Messungen ergibt ein zuverlässiges Resultat.

Ambulant Internistische Sprechstunde am KSB

Unsere Fachärzte und Spezialisten untersuchen Sie auf Herz, Lunge und Nieren. Durch die weitreichende hausinterne Vernetzung von Fachpersonen aus verschiedenen Medizindisziplinen sind wir in der Lage, auch komplexe Abklärungen sorgfältig und koordiniert vorzunehmen.

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