Eine Frau sitzt auf einer Treppe und hält sich Fuss und Knöchel

Verstauchung: Schon wieder umgeknickt!

Ein verstauchter Fuss ist oft schnell kuriert. Doch einige Menschen knicken immer wieder um. Was bei Instabilität im Sprunggelenk hilft, erläutert KSB-Fusschirurg Christopher Lenz.

«Verstauchungen sind der häufigste unfallbedingte Grund für einen Besuch auf unserem Notfall», sagt Christopher Lenz. Er ist Oberarzt im fusschirurgischen Team am Kantonsspital Baden. In der Regel verläuft eine Verstauchung unkompliziert. Diese wird auch Distorsionstrauma genannt. Doch auch wenn oft in den ersten 48 Stunden eine Ruhigstellung und Schonung des lädierten Sprunggelenks angebracht ist, sollte man bald wieder vorsichtig mit leichter Belastung und physiotherapeutischen Übungen aktiv werden. Allerdings sollte man auf eine lange Ruhigstellung und Entlastung verzichten.

Manche knicken nach einer Verletzung immer wieder um

Gerade bei älteren Wanderern, die über unebenen Boden gehen, kommt es häufig zu Verletzungen am Sprunggelenk. Ebenso sind Basketball und Fussball typische Quellen für Verletzungen. Zum Glück leiden nur wenige Patienten unter anhaltenden Beschwerden, die durch eine Begleitverletzung der Sehne oder des Knorpels hervorgerufen werden. Aber auch eine Verstauchung kann zur Entwicklung einer chronischen Instabilität des Knöchels führen. Das geht mit einem unsicheren Gefühl beim Laufen sowie häufigem Umknicken einher. In diesem Fall kann eine Operation das Sprunggelenk stabilisieren. Bei der klassischen Operationstechnik handelt es sich um eine direkte Bandnaht und -raffung. Allerdings ist hier der Nachteil, dass die Patienten danach etwa sechs Wochen einen Gips tragen müssen. Infolgedessen muss die Muskulatur langsam wieder aufgebaut werden.

Dank neuer Therapie schneller auf die Beine kommen

Neu bietet das KSB eine moderne Technik an. Dabei wird das eigene Band durch ein extrem reissfestes «künstliches» Band (Internal Brace) ergänzt. Dieses wird über das «eigene» Band gespannt. Dadurch verstärkt und sichert es die Rekonstruktion und ermöglicht eine funktionelle Nachbehandlung. Somit kann der Patient deutlich früher wieder Alltags- und Sportaktivitäten aufnehmen. Diese Technik wird auch bei kombinierter oder isolierter Instabilität der Syndesmose angewendet. Die Syndesmose ist das Band zwischen Schien- und Wadenbein. «Wir haben damit auch Profisportler schon erfolgreich behandeln können. Dadurch konnten diese schnell wieder zu ihrem Sport zurückkehren», so der Fusschirurg. So beispielsweise der Handballer Pascal Bühler.

Eine Frau mit Jeans hält ein Kühlpad auf den Knöchel.

Die PECH-Regel: Erste Hilfe bei Verstauchung

Die ersten 24 bis 48 Stunden nach der Verstauchung sind entscheidend für den Verlauf der Verletzung. Durch die Befolgung der PECH-Regel können weitere Folgen wie Blutungen und Schwellungen geringer gehalten und die Heilung beschleunigt werden.

PAUSE: Ruhigstellen und Bewegungen meiden.

EIS: Den betroffenen Körperteil mit einem in ein Tuch gewickelten Kühlpad oder Eisspray behandeln. Achtung: Eisspray nicht auf offene Wunden sprühen.

COMPRESSION: Eine Bandage oder einen Kompressionsverband (nicht zu eng) anlegen.

HOCHLAGERN: Den betroffenen Körperteil möglichst hoch lagern.

Tritt in den ersten 24 bis 48 Stunden keine Besserung ein oder verschlimmern sich die Beschwerden, sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen.

Eine OP als letzter Ausweg

«Diese Operationen werden praktisch nie im akuten Stadium durchgeführt. Die konservative Behandlung steht an erster Stelle. In den meisten Fällen braucht es auch keine Operation. Wenn das Sprunggelenk nach dreimonatiger Physiotherapie allerdings immer noch instabil ist, stellt eine OP eine Option dar», sagt Lenz.

Fusschirurgie am KSB

Knicken Sie immer wieder um, haben Sie eine Fehlstellung oder andere Probleme mit Ihren Knöcheln? Melden Sie sich für eine Sprechstunde in der KSB-Fusschirurgie an oder lassen Sie sich von Ihrem Hausarzt überweisen.

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