Bild aus dem Operationssaal, es wird ein Knie operiert.

Eine Knie-OP, tut das weh?

Bei Ihnen steht eine Operation an, und Sie wissen nicht, was Sie erwartet? Wir geben Ihnen Einblick in den Operationssaal, schmerzfrei und ohne Narkose. Erleben Sie mit, wie KSB-Orthopäde Andreas Würzburg einer Patientin ein künstliches Kniegelenk einsetzt.

Der Operationssaal im ersten Stock des KSB ist etwas abgedunkelt. Nur der Operationstisch ist hell beleuchtet. Es ist angenehm warm, und aus dem Radio, das während der ganzen Operation angeschaltet bleibt, klingt Harry Styles’ «Watermelon Sugar».

Im etwa 25 Quadratmeter grossen, gänzlich blauen Raum stehen Geräte und Bildschirme, hängen Schläuche und liegen Operationsinstrumente. Ab und zu schleicht sich ein Hauch von Desinfektionsmittel in die maskierten Nasen der rund sieben Personen im Saal.

Auf dem Operationstisch schläft eine 70-jährige Frau, die aufgrund einer Arthrose schon lange unter Schmerzen im rechten Knie leidet. Ihr rechtes Bein ist freigelegt. Es ist mit schwarzem Marker gekennzeichnet, damit KSB-Chirurg Andreas Würzburg sicher das richtige Bein operiert. Weil die konservativen Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft sind, erhält die Patientin heute ein künstliches Kniegelenk. Nach dieser Knie-OP hat sie im besten Fall 20 Jahre keine Beschwerden mehr und kann das Knie voll belasten.

Die Rollen im Operationssaal

  • Der Chirurg: Er ist derjenige, der den Eingriff durchführt, Schnitte ansetzt und die Implantate einfügt.
  • Die chirurgischen Assistenten: Zwei weitere Chirurgen assistieren Andreas Würzburg während der Operation. Sie halten Gewebe zur Seite, spülen die Wunde oder saugen Blut ab.
  • Die technische Operationsassistentin (TOA): Vor ihr liegt eine Fülle an Instrumenten, Kompressen und Werkzeugen. Zum richtigen Zeitpunkt reicht sie dem Chirurgen das richtige Werkzeug und sorgt für reibungslose Abläufe. Eine zweite TOA gibt ihr Fadenmaterial oder die Prothese an den OP-Tisch.
  • Die Anästhesisten: Sie haben ein wachsames Auge auf die Patientin und führen ihr bei Bedarf mehr Schmerz- oder Schlafmittel zu. Sie sind auch für die künstliche Beatmung zuständig, denn in so einem tiefen Schlaf setzt die Atmung aus.

Vorbereiten auf die Knie-OP

Die Anästhesisten überwachen den Zustand der Patientin jederzeit penibel. In der Zwischenzeit legen die technischen Operationsassistentinnen die Instrumente bereit. Andreas Würzburg kontrolliert vor OP-Beginn die Lagerung, damit während der Operation keine Druckstellen entstehen. Die technische Operationsassistentin kleidet Würzburg sowie die zwei Assistenten mit sterilen OP-Mänteln und zwei Paar chirurgischen Handschuhen ein. Das OP-Team desinfiziert das rechte Bein der Patientin und kleidet die Umgebung der Eingriffsstelle mit sterilen Abdecktüchern aus. Bevor Würzburg das Skalpell zur Hand nimmt, geht das gesamte Team noch eine Checkliste durch: Ist auch wirklich die richtige Patientin im Raum? Welche Operation soll durchgeführt werden? Liegen die benötigten Materialien und Implantate bereit? Alles bereit. Es kann losgehen.

Die Knie-OP beginnt

Andreas Würzburg setzt das Skalpell an und macht einen ca. 15 Zentimeter langen Schnitt von oben nach unten übers ganze Knie. Das Blut, das aus der Haut tritt, saugt der Assistent mit einem Sauger ab. Dieser ähnelt dem Speichelabsauger beim Zahnarzt. Die Operateure machen sich daran, das Operationsgebiet für die Prothese vorzubereiten. Zunächst schieben sie die Kniescheibe zur Seite, dann entfernen den beschädigten Meniskus, spülen und reinigen das Knie. Um das Blut zu stillen, veröden sie kleine Blutgefässe elektrisch.

Illustration eines Knies von vorne und von der Seite. Die einzelnen Bestandteile sind beschriftet.

Künstliches Kniegelenk: So läuft die Knie-OP ab

Bei Patienten mit fortgeschrittener Kniearthrose sind Knorpel und Meniskus im Kniegelenk beschädigt und abgenutzt. Zuweilen benötigen die Patienten ein künstliches Kniegelenk. Bei der Operation entfernt der Chirurg den Meniskus, die geschädigte Knorpelschicht sowie das obere Unterschenkel- und das untere Oberschenkelende. Dann überzieht er die beiden Knochenenden mit einem metallischen Überzug. Ein Kunststoff-Inlay im künstlichen Gelenk bildet die neue Gleitschicht. Das Einsetzen der Knie-Totalendoprothese (TEP) dauert etwa 75 bis 90 Minuten, und die Kosten werden im Normalfall von der Krankenkasse übernommen.

Die Operateure arbeiten mit flinken und präzisen Handbewegungen. Ihre Anweisungen sind aus zwei Metern Entfernung kaum hörbar. Nach einer Viertelstunde sind die Vorbereitungen abgeschlossen. Aus der offenen Wunde scheint Würzburg der Oberschenkelknochen hellweiss entgegen. Im nächsten Schritt gilt es nun, diesen Knochen sowie den Unterschenkelknochen in die richtige Form zu sägen, sodass die Prothese genau darauf passt.

Operieren mit Hammer, Klemme und Säge

Nun bringt Andreas Würzburg Schnittlehren an den Knochenenden an und fixiert sie mit Schrauben. Mittels dieser Schienen führt er die Säge millimetergenau und rutscht nicht ab. Bänder und Sehnen werden also geschützt. Den Knochen sägt er Stück für Stück ab, bis das Implantat passt. Manche Teile zieht er mit einer Klemme heraus. Das geht nicht ohne Krafteinsatz.

Rund eine halbe Stunde dauert es, bis die Knochenoberflächen passgenau für die Prothese zugeschnitten sind. Anschliessend werden die Schnittlehren entfernt. Ist alles korrekt, kommen zunächst die Probeimplantate hinein. Nun prüft der Chirurg, ob das Gelenk beweglich und stabil ist. Wenn alles passt, bringen Würzburg und sein Team die definitiven Prothesenimplantate an. Anschliessend fixieren sie die Implantate mit Knochenzement am Unterschenkelknochen. Den Zement bereitet die Assistentin zuerst aus Flüssigkeit und Pulver in einem speziellen Mixer auf.

Rein mit dem Implantat

Orthopäde Würzburg trägt den Zement auf das Implantat auf und klebt es auf die vorbereitete Oberfläche des Unterschenkelknochens. Innert zwölf Minuten härtet der Zement aus. Währenddessen fügt der Chirurg den zweiten Teil des Implantats am Oberschenkelknochen an und setzt das Kunststoff-Inlay als Gleitfläche und Meniskusersatz ein. Mit wiederholten Schlägen hämmert der Orthopäde das Implantat in den Knochen. Die Prothese sitzt.

Würzburg und sein Operationsteam spülen und reinigen das Gelenk und schieben die Kniescheibe wieder davor. Sie setzen eine Schmerzspritze am Gelenk und vernähen anschliessend die Kapsel und das Unterhautgewebe sorgfältig. Mit Hautklammernähten verschliessen sie den Hautschnitt. Während die Assistenten einen Verband anbringen, räumen die TOA bereits auf: Benutzte Gazen, Instrumente und Werkzeuge werden entsorgt. Mehrwegmaterial hingegen kommt in Kisten zur Reinigung und Sterilisierung.

Knie-OP abgeschlossen

Schon steht Andreas Würzburg am Computer und dokumentiert die Operation in der Datenbank. Mit einer abschliessenden Checkliste spricht sich das Team noch einmal ab: Ist das Material komplett? Wie viel Blut ging verloren? Wer informiert die Angehörigen der Patientin über den Verlauf?

Die Patientin wird in den Aufwachraum gefahren, um sich von der Narkose zu erholen. Dort besucht sie Andreas Würzburg unmittelbar nach der OP für die Visite. In wenigen Stunden kann sie das künstliche Kniegelenk bereits das erste Mal belasten. Während der nächsten Wochen wird sie sich mit physiotherapeutischer Betreuung an das neue Gelenk gewöhnen.

Kniebehandlungen am KSB

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