Illustration einer Frau und eines Mannes

Das sind die wichtigsten Hormone

Hormone steuern viele Abläufe im Körper. Die Botenstoffe regen beispielsweise den Stoffwechsel oder das Knochenwachstum an. Die Infografik erklärt die wichtigsten Hormone und ihre Funktion einfach. Und sie zeigt, wo sie gebildet werden.

Östrogene und Testosteron sind wahrscheinlich die bekanntesten Hormone. Auch Insulin und das leistungssteigernde Adrenalin sind bekannt. Doch die Liste an körpereigenen Botenstoffen ist lang. Gebildet werden sie zum Beispiel in der Schilddrüse oder im Hypothalamus, einem Teil des Gehirns. Ihre Aufgaben sind ganz unterschiedlich: Manche lenken den Sexualtrieb. Andere rüsten den Körper für körperliche Herausforderungen oder stellen sicher, dass er ausreichend mit Flüssigkeit versorgt ist. Folgende Übersicht zeigt, wo die wichtigsten Hormone gebildet werden, was ihre Funktion ist und welche Therapien bei einer hormonellen Störung nötig sind.

Illustration des menschlichen Körpers
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Cortisol

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Cortisol

Illustration des Hormons Cortisol

 

 


Produktion
: Nebennierenrinde

Wirkung:Cortisol regt bei körperlichem oder geistigem Stress den Stoffwechsel an. Dieser stellt daraufhin zusätzliche Energie zur Verfügung. Zudem hemmt der Botenstoff das Immunsystem und wirkt gegen Entzündungen. Meistens produziert der Körper in den frühen Morgenstunden mehr Cortisol, damit man bereit ist, in den Tag zu starten.

Mangel: Symptome wie Erschöpfung, Schwächegefühl, Magen-Darm-Beschwerden oder Salzhunger deuten auf einen Cortisolmangel hin.

Therapie:Bei einem Mangel hilft eine Hormonersatztherapie. Selten kann auch ein Überschuss vorkommen. Hier helfen eine Operation oder Medikamente.

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Thyroxin

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Thyroxin

Illustration des Hormons Thyroxin

 

 


Produktion
: Schilddrüse

Funktion: Thyroxin und weitere Hormone der Schilddrüse stellen Energie zur Verfügung und sind für den Wärmehaushalt im Körper zuständig.

Mangel: Produziert die Schilddrüse zu wenig Thyroxin, fühlen sich Betroffene erschöpft, frieren, haben brüchige Nägel und trockene Haare. Zudem leiden sie an einer unkontrollierbaren Gewichtszunahme. Bei einer Überfunktion steht hingegen zu viel Energie bereit. Das führt zu übermässigem Schwitzen, Nervosität, Herzklopfen und starker Gewichtsabnahme.

Therapie: Oft ist eine sogenannte Hashimoto-Krankheit der Grund für einen zu tiefen Thyroxinspiegel. Medikamente können dann helfen, den Hormonspiegel wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Bei einer Schilddrüsenüberfunktion richtet sich die Behandlung nach der Ursache.

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Somatotropin

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Somatotropin

Illustration des Hormons Somatotropin

 

 


Produktion
: Hypophyse

Funktion: Somatotropin regt das Knochen- und Körperwachstum an. Zudem unterstützt es die Verdauung bei der Eiweiss- und Fettverdauung.

Mangel: Produziert die Hypophyse im Kindesalter zu wenig Somatotropin, verlangsamt sich das Wachstum. Das führt zu Kleinwuchs als Erwachsene.

Therapie: Das fehlende Hormon wird Kindern mehrmals verabreicht. Das führt häufig zu einem normalen Wachstum. Nebenwirkungen wie Gelenkbeschwerden oder allergische Reaktionen sind selten. Bei einem Überschuss (selten) ist meist eine Operation der Hypophyse nötig.

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Vasopressin

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Vasopressin

Illustration des Hormons Vasopressin

 

 


Produktion
: Hypothalamus

Funktion: Vasopressin hält Wasser im Körper zurück und sorgt damit für einen guten Wasserhaushalt. Wenn man Alkohol trinkt, hemmt dies die Produktion von Vasopressin. Deshalb muss man während oder nach dem Alkoholkonsum häufiger zur Toilette.

Überschuss: Während eine Überproduktion die Wasserausscheidung hemmt, führt ein Mangel zu einem starken Durstgefühl und extremem Harnverlust. Beides bringt den Mineralhaushalt im Körper aus dem Gleichgewicht und beeinflusst den Blutdruck.

Therapie: Bildet der Hypothalamus zu wenig Vasopressin, muss dieses als Medikament zugeführt werden. Bei einem Überschuss wird die verursachende Grundkrankheit behandelt, beispielsweise ein Tumor oder eine Entzündung. Patienten sollten zudem weniger trinken.

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Prolaktin

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Prolaktin

Illustration des Hormons Prolaktin

 

 


Produktion
: Hypophyse

Funktion: Prolaktin sorgt dafür, dass die Brustdrüsen bei Müttern nach der Geburt Milch bilden. Das Trinken des Babys regt die Bildung des Hormons an. Während der Schwangerschaft und der Stillzeit verhindert es zudem die Ausschüttung anderer Hormone, was wiederum den Menstruationszyklus hemmt.

Überschuss: Eine zu hohe Konzentration an Prolaktin kann unfruchtbar machen. Die Gründe für eine Überproduktion sind vielseitig: Medikamente, Schilddrüsenunterfunktion, Nierenschwäche oder körperlicher Stress. Aber auch ein prolaktinbildender Tumor kann einen Überschuss verursachen.

Therapie: Je nach Ursache helfen Medikamente, die den Prolaktinwert normalisieren. Ist der Grund für den Überschuss ein Tumor, wird dieser mit Medikamenten behandelt.

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Testosteron

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Testosteron

Illustration des Hormons Testosteron

 

 


Produktion
: bei Männern in den Hoden, bei Frauen in den Eierstöcken und der Nebennierenrinde

Funktion: Das wichtigste männliche Geschlechtshormon ist das Testosteron. Unter seinem Einfluss entwickeln sich Penis, Hoden und Prostata. Es ist für den Sexualtrieb und die Bildung der Spermien verantwortlich, sorgt für Stimmbruch, Muskel- und Bartwuchs. Bei Frauen bilden die Eierstöcke und die Nebennierenrinde geringe Mengen des Hormons. Auch beim weiblichen Geschlecht ist es für die sexuelle Lust und das Muskelwachstum zuständig.

Mangel: Bei einem Mangel schwindet die Libido, Betroffene fühlen sich müde und schlapp, die Hoden verkleinern sich. Zudem leiden betroffene Männer an Erektionsschwäche. Bei Frauen führt ein Mangel allenfalls zu verminderter Libido.

Therapie: Die Gründe für einen Testosteronmangel sind vielfältig. Je nach Ursache unterscheidet sich die Therapie, häufig helfen Hormonersatzpräparate.

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Östrogene

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Östrogene

Illustration des Hormons Östrogen

Östrogene (z.B. Östradiol, Östron, Östriol).


Produktion
: Eierstöcke, Nebennierenrinde

Funktion: Bei Frauen steuern die Östrogene den Menstruationszyklus, wirken auf den Stoffwechsel und die Knochenbildung. Männer haben ebenfalls Östrogene, allerdings in viel geringeren Mengen. Auch bei ihnen beeinflussen diese den Stoffwechsel.

Mangel: Die weiblichen Wechseljahre gehen mit einem Östrogenmangel einher. Die Symptome sind zum Beispiel Hitzewallungen, depressive Verstimmungen, nächtliche Schweissausbrüche und Libidoverlust. Bei jüngeren Frauen zeigt sich ein Mangel häufig in Zyklusstörungen.

Therapie: Meistens hilft eine Hormonersatztherapie mittels Tabletten oder Pflastern.

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FSH und LH

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FSH und LH

Illustration der Hormone FSH und LH

Follikelstimulierendes Hormon (FSH) und Luteinisierendes Hormon (LH).


Produktion
: Hypophyse

Funktion: Bei der Frau sorgen diese Hormone dafür, dass jeden Monat eine Eizelle reift. Beim Mann fördern sie die Spermienbildung und die Testosteronproduktion in den Hoden.

Mangel: Mögliche Ursachen für einen Mangel sind zu viel Sport, Essstörungen, Stress oder aber eine geschädigte Hypophyse. Ein Mangel kann die Fruchtbarkeit einschränken.

Therapie: Die Therapie unterscheidet sich je nach Ursache. Je nachdem bringt eine Änderung der Lebensumstände bereits eine Besserung, oder aber es sind Medikamente nötig.

Hormontherapien am KSB

Plagt Sie dauernd starker Durst, haben Sie in kurzer Zeit viel Gewicht verloren oder ist Ihnen die Libido abhanden gekommen? Die Endokrinologie am Kantonsspital Baden klären und behandeln Krankheiten der Hormondrüsen, zum Beispiel der Schild- und Bauchspeicheldrüse oder der Nebennieren.

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