Das Zeichen für Männlichkeit mit Pillen nachgestellt

Erektionsstörungen: Penispumpen und bessere Ernährung können helfen

Ist Mann von einer Erektionsstörungen betroffen, stellen Potenzmittel nicht die einzige Lösung dar. Das KSB greift auf eine Vielzahl von möglichen Behandlungsmethoden zurück.

Leiden Sie an Erektionsstörungen und sind über 60 Jahre alt? Sie sind nicht allein! Je nach Studie gehören Sie ab dem Pensionsalter sogar zur Mehrheit, wenn «da unten» nicht mehr alles reibungslos funktioniert.

Anstatt direkt zu Medikamenten wie Viagra zu greifen, sollten Sie im Gespräch mit einer Fachperson mögliche Ursachen und das genaue Problem herausfinden. Nicht jede Erektionsstörung ist auch eine erektile Dysfunktion, und nicht bei jeder erektilen Dysfunktion liegt die Ursache im Genitalbereich.

Erektionsstörung, erektile Dysfunktion oder Impotenz?

Eine Erektionsstörung kann vorliegen, wenn der Penis über Wochen oder Monate beim Geschlechtsverkehr wiederholt erschlafft oder gar nicht erst hart wird. Sie ist also kurzfristig. Das kann vielerlei Gründe haben, beispielsweise Stress, gesundheitliche Beschwerden oder auch Unsicherheit.

Die Faustregel für die erektile Dysfunktion der WHO lautet: Hat man langfristig über eine Zeitdauer von sechs Monaten in mindestens zwei Dritteln der Fälle Probleme mit der Erektion, so spricht man von einer erektilen Dysfunktion. Dies sagt aber nichts über die Fruchtbarkeit des Mannes aus.

Die Impotenz hingegen bezeichnet die Unfähigkeit zur Fortpflanzung bzw. Unfruchtbarkeit. Das wiederum muss nichts mit der Erektion zu tun haben. Denn möglicherweise hat ein Mann zwar eine Erektion, die Spermienqualität ist jedoch ungenügend für die Zeugung eines Kindes.

Behandlung der erektilen Dysfunktion

Die Gründe für eine erektile Dysfunktion sind vielfältig. Mögliche Ursachen sind psychische Probleme, Hormonstörungen und Übergewicht, Nebenwirkungen von Medikamenten oder – und das ist der wichtigste Punkt – Durchblutungsstörungen. Fliesst das Blut nicht mehr richtig in den Penis, kommt auch keine Erektion zustande. Und diese Störung kann den ganzen Körper betreffen. Dann gilt es zu handeln.

Die Therapie richtet sich nach der Ursache für die erektile Dysfunktion. Folgende Therapiemöglichkeiten gibt es.

Mögliche Therapien

Übergewicht reduzieren

Eine ausgewogene Ernährung ist der erste Schritt. Damit lässt ich Übergewicht abbauen und die Blutwerte verbessern. Sport regt zusätzlich die Durchblutung und die Muskulatur an. Übungen für die Beckenmuskulatur stärken zudem die Muskeln, die bei einer Erektion zum Zuge kommen. Schon diese vergleichsweise einfachen Massnahmen können dem Penis auf die Sprünge helfen.

Penispumpen

Foto einer Penispumpe, die bei Erektionsstörungen helfen kann.

Penispumpen sind eine rein mechanische Hilfe für eine Erektion. Sie lassen den Penis mittels Vakuum ersteifen. Ein Ring, der über den Penis gestülpt wird, verhindert, dass das Blut zu schnell wieder abfliesst. Spätestens nach einer halben Stunde muss man den Ring aber wieder entfernen. Sonst kann diese Stauung den Penis schädigen.

Medikamente

Es gibt verschiedene Potenzmittel, die eine temporäre Erektion versprechen. Meistens sorgen sie für eine bessere Durchblutung. So versorgen sie den Schwellkörper im Penis mit ausreichend Blut. Das bekannteste unter diesen Medikamenten ist wohl Viagra. Dieses wird als Tablette eingenommen. Andere Mittel spritzt man sich direkt in den Penis. Wichtig: Klären Sie die Einnahme von Potenzmitteln immer mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt ab.

Operation

Illustration eines Schwellkörperimplantats, dass bei einer Erektionsstörung eingesetzt werden kann.

Wenn verengte Arterien der Grund sind für die erektile Dysfunktion, dann kann die Ärztin oder der Arzt in einem Eingriff einen Ballonkatheter in die Blutbahn einführen und ihn aufblasen. Das dehnt die betroffene Stelle der Arterie und lässt das Blut ungehindert durchfliessen. Bei Bedarf stützt ein Stent, also ein kleines Metallgitter, die Blutbahn.

In seltenen Fällen empfehlen Expertinnen und Experten das Schwellkörperimplantat. Dieses wird operativ eingesetzt. Wenn sich Betroffene für das Implantat entscheiden, wird ihnen eine kleine Pumpe in den Hodensack eingesetzt. Ein Reservoir mit Kochsalzlösung kommt in den Unterbauch und eine Schwellkörperprothese in den Penis. Wünscht sich der Mann eine Erektion, lässt er «auf Knopfdruck» die Kochsalzlösung vom Reservoir in die Prothese fliessen. Nach dem Geschlechtsverkehr geht’s auf demselben Weg zurück ins Reservoir.

Erektionsstörungen: Prävention ist die beste Medizin

Weil Durchblutungsstörungen die häufigste Ursache für Erektionsstörungen und erektile Dysfunktion sind, sollte man deren Risikofaktoren reduzieren. Darunter fallen Rauchen, Bluthochdruck oder Diabetes mellitus. Gesunde, ausgewogene Ernährung, regelmässige Bewegung und auch sexuelle Aktivität – besonders in jungen Jahren – minimieren das Risiko für Potenzprobleme.

Mit dem besten Stück ist sorgfältig umzugehen. Deshalb ist es sinnvoll, Beschwerden gezielt anzugehen. Unser Mini-Quiz gibt eine Einschätzungshilfe. Sollten Sie sich in ärztliche Behandlung begeben oder erst einmal zuwarten?

Die Männersprechstunde am KSB

Das KSB hat eigens für Leiden wie Erektionsstörungen und Prostatabeschwerden die Männersprechstunde ins Leben gerufen. Ein interdisziplinäres Ärzteteam kümmert sich um Ihr Beschwerden – ganz diskret.

Zur Männersprechstunde





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