Tattoo: Was Sie vor dem Stechen beachten sollten
Das perfekte Tattoo: Neben den Gedanken um das richtige Motiv sollte man sich vor dem Stechen auch mögliche medizinische Risiken vor Augen führen. Was bei der Auswahl des Tattoo-Studios zu beachten ist und an welchen Stellen eine Tätowierung nicht empfehlenswert ist, erklärt Dermatologe Paul Scheidegger.
Mittlerweile ist schätzungsweise jede Fünfte Person in der Schweiz tätowiert, bei den Jüngeren gar jede und jeder Zweite. Damit man lange Freude an seinem Tattoo hat, sollte man sich auch die möglichen Risiken vorher gut anschauen. Welche das sind, erläutert Paul Scheidegger.
Was ist vor dem Entscheid für ein Tattoo zu beachten?
Aus dermatologischer Sicht sollte man ein Tattoo nicht im Bereich von Muttermalen oder Narben stechen lassen. Für Menschen mit einer Hauterkrankung, insbesondere Psoriasis oder Neurodermitis, ist eine Tätowierung nicht empfehlenswert.
Seinen eigenen Kindern würde Paul Scheidegger, Facharzt Dermatologie, von einem Tattoo abraten.
In letzter Zeit liest man in den Medien oft, dass sich aus Tätowiernadeln Mikro- und Nanoteilchen aus Metall in der Haut und in den Lymphknoten ablagern können. Wie gefährlich ist das für den Körper?
Das Risiko einer Gesundheitsschädigung kann nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden.
Gibt es weitere gesundheitliche Risiken?
Es kann zu Infektionen (Hepatitis), in seltenen Fällen auch zu Allergien kommen.
Das müssen Sie zur Tattoo-Entfernung wissen
Andrea Marti, Laserexpertin in der Praxis Allergie und Haut AG, sagt, was es beim Lasern zu beachten gilt:
- Der Behandler sollte Erfahrung im Umgang mit Lasern haben; so sollten Tattoos nur durch medizinisches Personal mit Lasern entfernt werden (Laserklasse 4).
- Achten Sie darauf, ob sich Muttermale unter dem Tattoo befinden, die nicht mitbehandelt werden sollten.
- Verbrennungen der Haut durch zu starkes Lasern führen zu einem hypertroph (überschiessend) narbenden Tattoo.
- Die Farben spielen bei einer Tattoo-Entfernung eine grosse Rolle. Schwarz ist einfacher zu entfernen als beispielsweise Gelb oder Rot.
Worauf sollte man bei der Auswahl eines Studios achten?
Folgende Punkte sind dabei besonders wichtig:
- Macht das Tattoo-Studio einen sauberen Eindruck?
- Das Beratungsgespräch sollte über Risiken wie Allergien, Entzündungen und die Nachbehandlung informieren.
- Der Tätowierende muss meine Fragen qualifiziert beantworten können.
- Vor dem Tätowieren sollten Kunde und Tätowierer eine Einverständniserklärung unterzeichnen.
- Stellen Sie sicher, dass der Tätowierer genau sagen kann, woher er die Farben bezieht. «Aus dem Internet» oder «aus China» wären keine qualifizierten Antworten.
- Um später nachvollziehen zu können, welche Farben und Farbstoffe verwendet wurden, sollten Sie auf einer Liste bestehen, in der der Tätowierer die Bezeichnungen der Pigmente vermerkt. Dies ist vor allem bei einer möglichen Entfernung oder bei Allergien nützlich.
- An einem Ferienort eine Tätowierung machen zu lassen, empfehle ich nicht.
Was raten Sie Ihren Kindern, wenn sie sich ein Tattoo stechen lassen möchten?
Ich würde eher davon abraten. Insbesondere wegen der bedingt machbaren Entfernungsmöglichkeiten.
Dermatologie am KSB
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