Mann am Niessen, die Symptome einer Allergie

Heuschnupfen & Co.: Das passiert bei einer Allergie

Wegen der Katze, der Pollen oder der Nüsse im Salat: Etwa jeder dritte Mensch wird im Laufe seines Lebens von irgendeiner Allergie geplagt. Aber was genau passiert dabei eigentlich?

Heuschnupfen, allergisches Asthma, Hausstaubmilbenallergie, Arzneimittelallergie, Duftstoffallergie. Darf’s noch «es bitzeli mee sii»? Okay: Kreuzallergie, Latexallergie, Nahrungsmittelallergie. Noch mehr? Neurodermitis, Nickelallergie, Urtikaria. Die Liste liesse sich noch um viele Nieser, Kratzer und tränende Augen erweitern und verfeinern, denn schon nur der Begriff der Nahrungsmittelallergie macht ein separates Universum auf. Sind es die Nüsse, der Sellerie, der Fisch oder doch die Gewürze, die bei einer Person eine allergische Reaktion auslösen? Vom Heuschnupfen ganz zu schweigen, weshalb wir ihm einen eigenen Artikel «gewidmet» haben.

Fakt ist: Wer an einer Allergie leidet, hat es im Alltag nicht immer leicht. Denn der Organismus reagiert plötzlich auf körperfremde Substanzen, die vorher unter Umständen jahrzehntelang kein Problem darstellten. Je nach Allergie äussert sich diese Reaktion in Form von Niesreizen, Juckreizen, Schwellungen, tränenden Augen, Atemnot oder Magen-Darm-Beschwerden. Ganz schlimme Fälle gipfeln in einem allergischen Schock.  Atem- und Kreislaufstillstand können die Folgen davon sein. Rufen Sie in solchen Fällen unbedingt den Notarzt an (144) oder suchen Sie die Notaufnahme auf.

Deshalb kommt es zu einer allergischen Reaktion

Eine Allergie ist im Grunde eine Fehlinterpretation des Immunsystems. Nehmen wir eine körperfremde Substanz über die Nahrung, die Nase oder die Haut auf, prüft das Immunsystem, ob es sich dabei um eine schädliche oder um eine unproblematische Substanz handelt. Schlägt das System Alarm, versucht der Körper, den ungebetenen Gast, also den potenziellen Krankheitserreger, zu bekämpfen. Bei einer Allergie allerdings reagiert das sensible Immunsystem fälschlicherweise auch auf harmlose Stoffe, stuft sie als problematisch ein und reagiert dementsprechend. Diese Stoffe, die eine Allergie auslösen, nennt man Allergene. Meist setzt eine allergische Reaktion erst nach wiederholtem Kontakt mit dem jeweiligen Allergen ein. «Hatschi», «kratz», «snief» und «trän» sind die Folgen.

Allergisch? Das KSB kümmert sich um Sie

Ob in der medizinischen Versorgung, der Pflege oder in der Hotellerie: Am KSB sind Sie auch bestens aufgehoben, wenn Sie an einer Allergie leiden. So ist beispielsweise die Medikamentenallergie für den Spitalaufenthalt zentral; Ärzte und Pflegende sammeln entsprechende Informationen von den Patienten und richten die Medikamentenabgabe darauf aus. Bei Latexallergikern werden latexfreie Produkte verwendet, die Küche nimmt Rücksicht auf individuelle Lebensmittelallergien, in den Zimmern kommt zudem spezielle Allergiker-Bettwäsche zum Einsatz. Die synthetischen Duvets und Kopfkissen für Allergiker werden inklusive Handtüchern oder Nachthemden in der Wäscherei mit dem geeigneten Waschmittel separat aufbereitet.

Zwei von vier Allergietypen erschweren einem das Leben

Wie ein Immunsystem auf einen Stoff reagiert, hängt vom jeweiligen Allergietyp ab. Es gibt vier verschiedene davon, am häufigsten sind die Typen I und IV, die wir Ihnen hier kurz vorstellen.

Allergietyp I: Schlägt sofort zu

Dabei versucht das Immunsystem, die Allergene mittels Antikörper der Klasse Immunglobulin E, kurz IgE, zu bekämpfen. Es setzt Entzündungsbotenstoffe frei, und Haut, Atemwege, Magen-Darm-Trakt oder gar der Kreislauf reagieren. Diese Symptome treten wenige Minuten oder Stunden nach dem Kontakt mit dem Allergen auf, weshalb Typ I auch «Soforttyp» genannt wird. Rund 90 Prozent aller Allergien gehören dazu: Heuschnupfen, Allergien gegen Hausstaubmilben, Nahrungsmittel, Bienen- und Wespengift und Tiere.

Allergietyp IV: Äussert sich erst später

Zwischen dem Kontakt mit einem Allergen und den ersten Allergieanzeichen können mehrere Tage vergehen. Typisch ist beispielsweise das allergische Kontaktekzem, ausgelöst durch den Kontakt mit Nickel oder Duftstoffen. Dabei befinden sich allergenspezifische Immunzellen, sogenannte T-Lymphozyten, teils im Blut, teils in den Lymphknoten. Beim Kontakt mit dem Allergen wandern die T-Helferzellen in die Haut über und lösen so ein allergisches Kontaktekzem aus.

Allergietests und Therapien: Wenden Sie sich an den Allergologen

Um Ihrer Allergie auf den Grund zu gehen, gibt es verschiedene Tests: den Pricktest, bei dem Allergene auf die Haut geträufelt werden; den Patchtest, bei dem Pflaster mit Allergenen zum Einsatz kommen; den klassischen Bluttest oder den Provokationstest. Bei Letzterem wird der Allergiker direkt mit dem Allergen konfrontiert, indem er beispielsweise bei einer vermuteten Nahrungsmittelallergie das entsprechende Lebensmittel einnimmt. Da dabei unmittelbar allergische Reaktionen auftreten könnten, müssen solche Tests zwingend ärztlich überwacht werden.

Sind die Ursachen einer Allergie klar, gibt es verschiedene Therapieformen. Nebst einer medikamentösen Behandlung, die die Symptome lindert, gibt es beispielsweise die allergenspezifische Immuntherapie/Hyposensibilisierung. Das Allergen wird dabei in regelmässigen Abständen und steigender Dosis vom Arzt gespritzt oder als Tablette oder Tropfen eingenommen. Ziel dabei ist es, das Immunsystem ans Allergen zu gewöhnen, sodass sich die Reaktion abschwächt.

Ihr «Hausarzt» im Spital

Machen Heuschnupfen und andere Formen von Allergien das Leben schwer? Lassen Sie sich in unserer ambulant internistischen Sprechstunde beraten. Wir legen grossen Wert auf eine persönliche und integrative Betreuung und bieten ein breites Spektrum an interdisziplinären Abklärungen und Behandlungen an.

Weitere Informationen unter ksb.ch/sprechstunde.

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