Radiologie: Blick in eine MRI-Röhre

Radiologie-FAQs: Das können Röntgen, MRI und Co.

Radiologie ermöglicht einen Blick ins Körperinnere: Ist ein Stück des Knochens abgesplittert? Und wie geht es dem Herz nach dem Infarkt? Viele Diagnosen lassen sich nur mithilfe von Radiologie stellen. Dieser Überblick zeigt, wofür sich die einzelnen Methoden eignen.

Die Radiologie macht sichtbar, was dem menschlichen Blick verborgen bleibt: Knochen, Organe, Muskeln. Das Institut für Radiologie am Kantonsspital Baden, am Standort Brugg sowie im Ärztezentrum Limmatfeld in Dietikon verfügt über sämtliche Untersuchungsgeräte. Die Anmeldung für eine Untersuchung erfolgt in der Regel durch den behandelnden Arzt. Oft können Krankheiten mit Methoden der Radiologie früh erkannt und abgeklärt werden. Aber welche Verfahren gibt es? Ist die Röntgenstrahlung schädlich? Und was gilt es bei Kindern zu beachten? Folgende Übersicht gibt Antworten.

FAQ: Radiologie

Welche Radiologieverfahren gibt es?

Die Verfahren lassen sich grob in zwei Gruppen unterteilen: jene mit und jene ohne Strahlung.

Strahlung bedeutet einen Transport von Energie in Form von Wellen oder Teilchen. Röntgenstrahlung ist eine Strahlung aus elektromagnetischen Wellen. Zu diesen gehören beispielsweise auch Radiowellen, Mikrowellen, Infrarot, Licht oder UV-Licht. Die Wellen unterscheiden sich in ihrer Länge. Je nach Dicke und Dichte der verschiedenen Strukturen (z.B. Fett, Muskeln, Knochen, Organe) durchdringen die Röntgenstrahlen den Körper besser oder weniger gut. Das ermittelt ein Detektor im Gerät und stellt daraus ein Bild zusammen.

Mit Strahlung: Röntgen (inklusive Mammographie), Computertomographie (CT), Durchleuchtung, Angiographie, Knochendichtemessung

Ohne Strahlung: Magnetresonanztomographie (MRI/MRT), Ultraschall (= Sonographie)

Sind Röntgenstrahlen schädlich?

Neue Geräte kommen mit einer sehr geringen Strahlenmenge aus. Trotzdem: Während einer Schwangerschaft sollte wenn möglich auf Röntgen verzichtet werden. Auch bei Kindern ist besondere Vorsicht geboten. Allgemein sollten unnötige Untersuchungen vermieden werden.

Was ist ein Kontrastmittel?

Kontrastmittel sind Flüssigkeiten, die bei einigen radiologischen Untersuchungen eingesetzt werden. Sie machen Veränderungen in Organen oder Blutgefässen sichtbar. Kontrastmittel können über eine Vene gespritzt oder zum Trinken verabreicht werden.

Sind Kontrastmittel schädlich?

Meistens scheidet der Körper die Kontrastmittel innerhalb von wenigen Stunden wieder aus. Sie sind nach heutigem Kenntnisstand unbedenklich. Zu Problemen kann es nur kommen, wenn jemand an einer schlechten Nierenfunktion leidet oder auf die Mittel allergisch reagiert.

Was kann man bei Untersuchungen in der «Röhre» gegen Platzangst tun?

Das KSB verfügt über neue Geräte, die weniger eng sind als alte. Fühlen sich Betroffene trotzdem unwohl, können Medikamente beruhigen. Es ist auch möglich, dass die Patienten Musik hören. Auf Wunsch kann eine Begleitperson mit in den Untersuchungsraum.

Was ist bei Kindern zu beachten?

Bei Kindern wird darauf geachtet, dass so wenig Röntgenstrahlung wie möglich zum Einsatz kommt. Hierzu werden beim KSB spezielle Kinderprotokolle verwendet, und die Untersuchung wird durch einen Spezialarzt für Kinderradiologie begleitet.

Dem KSB ist ein möglichst kindgerechter Umgang bei den Untersuchungen wichtig. Das Institut für Radiologie am KSB ist vom Berufsverband der Schweizer Ärzteschaft FMH als Pädiatrische Radiologie Kategorie B akkreditiert.

Was ist interventionelle Radiologie?

Durch interventionelle Radiologie, also bildgesteuerte Eingriffe, kann eine Operation oft vermieden werden: Mit Hilfe von Röntgen- oder Ultraschallgeräten werden die Instrumente über eine kleine Punktion in der Haut eingeführt, ähnlich einer Blutentnahme. Deshalb ist meist keine oder nur eine örtliche Narkose notwendig, und der Eingriff ist für die Patienten weniger belastend als eine Operation.

Interventionelle Radiologie kommt zum Einsatz bei: Gefässerkrankungen, Tumoren.

Methoden der Radiologie

Ärzte verwenden je nach Situation unterschiedliche Radiologiemethoden. So kommen Röntgen und Computertomographie (CT) oft bei Knochenbrüchen, Schlaganfall oder in Notfällen zum Einsatz, Magnetresonanztomographie(MRI) eher bei weiterführender Diagnostik von inneren Organen sowie bei Gelenks- und Wirbelsäulenveränderungen. Bei einigen Verfahren machen Strahlen das Verborgene sichtbar, bei anderen entsteht das Bild mithilfe von Magnet- oder Schallwellen. Folgender Überblick zeigt, was die Methoden unterscheidet.

Röntgen

Funktionsweise: Röntgenstrahlen
Kontrastmittel: nein
Vorteil: geringere Strahlenbelastung als CT
Nachteil: Strahlenbelastung
Wann: Lunge, Arme, Beine, Wirbelsäule
Diverses: Weitere Anwendungen sind Mammographie und Angiographie. Bei einer Mammographie untersucht der Radiologe die weibliche Brust auf verändertes Gewebe. Das kann helfen, bösartige Veränderungen wie Tumore früh zu erkennen und zu behandeln. Angiographie bezeichnet die bildhafte Darstellung von Blutgefässen. Dafür ist ein Kontrastmittel nötig.

Computertomographie (CT)

Funktionsweise: Röntgenstrahlen
Kontrastmittel: möglich
Vorteil: sehr detailgetreu
Nachteil: Strahlenbelastung (höher als Röntgen), Allergie auf Kontrastmittel möglich
Wann: Darstellung aller Regionen des Körpers in hoher Detailtreue möglich
Diverses: Es entsteht ein 3-D-Bild. Das ermöglicht ein umfassendes Bild für Radiologen und Ärzte.

Magnetresonanztomographie (MRI)

Funktionsweise: elektromagnetische Wellen
Kontrastmittel: möglich
Vorteil: keine Strahlenbelastung
Nachteil: bei Patienten mit bestimmten Implantaten nicht möglich, z.B. Medikamentenpumpen, Herzschrittmacher
Wann: Gehirn, Wirbelsäule, Gelenke, innere Organe, weibliche Brust, Gefässe
Diverses: auch während der Schwangerschaft möglich (dann ohne Kontrastmittel)

Ultraschall (= Sonographie)

Funktionsweise: Schallwellen
Kontrastmittel: nein, ausnahmsweise möglich
Vorteil: vielseitig und schnell einsetzbar, preiswert
Nachteil: geringe Auflösung, wenig geeignet bei viel Darmgas und Körperfett
Wann: Schwangerschaft, innere Organe, Knochendichtemessung, Gelenke, Gefässe, Gewebeentnahme
Diverses: Für Bauch- und Beckenuntersuchung muss der Patient nüchtern sein.

Radiologie am KSB

Die Radiologinnen und Radiologen am KSB erklären Ihnen gerne ihr Angebot genauer. Erfahren Sie, welche Methode sich für Sie eignet.






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