Strahlentherapie am KSB

Strahlentherapie: Krebsbehandlung fast ohne Nebenwirkungen

Eine Strahlentherapie zur Krebsbehandlung dauert meist einen Monat. Während 20 Minuten pro Werktag unterzieht sich ein Patient der Therapie. Die Strahlentherapie behandelt Tumore sehr exakt und hat kaum Nebenwirkungen. Das KSB bietet mit modernster Technik eine umfassende Krebstherapie.

Es sind dieselben Strahlen, wie sie auch das Smartphone oder die Mikrowelle nutzen – nur viel stärker. Als gebündelter Strahl richtet sie der Linear-Beschleuniger auf die Krebszellen. Das hemmt deren Wachstum und zerstört sie. Gesunden Zellen kann die Therapie hingegen wenig anhaben, wie Kirsten Steinauer erklärt: «Gesunde Zellen können sich selbst wieder reparieren und bekommen zudem weniger Strahlen ab.» Steinauer ist Leitende Ärztin Radio-Onkologie am KSB und arbeitet täglich mit dem Linear-Beschleuniger für Strahlentherapie. Dieses Gerät bekämpft Tumore millimetergenau. Denn mittels einer simulierten Bestrahlung am Computer wird der Bestrahler exakt programmiert. Dadurch lernt er, wo der Krebs liegt, was für eine Form er hat und welcher Bereich bestrahlt werden soll.

Kirsten Steinauer, Leitende Ärztin Radio-Onkologie am KSB
«Viele unserer Patientinnen und Patienten vertragen die Bestrahlung sehr gut und sind nebenbei berufstätig.»
Kirsten Steinauer

Krebstherapie mit vielen Vorteilen

Diese Genauigkeit bringt viele Vorteile. So kann das Expertenteam, bestehend aus Radio-Onkologen, Radiologen und Medizinphysikern, auch kleine Tumore sehr genau bestrahlen. Oder solche, die nahe bei empfindlichen Organen liegen. Je nach Krebsart wird das umliegende Gewebe mitbestrahlt. Denn: «Das verhindert, dass sich die Zellen ausbreiten und der Tumor grösser wird», sagt Kirsten Steinauer. Insbesondere bei Patientinnen mit Brustkrebs ist das wichtig. «Etwa jede Dritte würde sonst einen Rückfall erleiden, da nicht alle Zellen des Brustkrebs entfernt wurden», so die Onkologin. Denn von Auge kann man sie nicht sehen, wenn sie sich im umliegenden Gewebe ausbreiten. Jedoch kann man sie mit der Bestrahlung unschädlich machen.

Der Linear-Beschleuniger für die Strahlentherapie

Hinter einer schweren Tür verborgen steht das Gerät. So gross wie ein Transporter, so schwer wie zwei Elefanten, aber so präzise wie ein Mikroskop: der Linear-Beschleuniger für die Strahlentherapie. Kirsten Steinauer arbeitet täglich damit. «Ich bin immer noch davon fasziniert, was dieses Gerät leistet. Es ist beinahe ein Wunder.» Die Therapie wird vor allem bei Krebs angewendet. Mit ihr lassen sich Tumore unter einem Millimeter genau bestrahlen.

Nebenwirkungen: fast keine

Obwohl die Bestrahlung sehr effektiv Krebszellen abtötet, spüren Patientinnen und Patienten davon nichts. Steinauer erklärt: «Der menschliche Körper hat keine Sinne, um die Strahlen wahrzunehmen.» Auch die Nebenwirkungen sind sehr gering. Liegt der zu behandelnde Tumor auf oder nahe bei der Haut, kann die Bestrahlung Rötungen verursachen. Diese klingen meist nach einigen Tagen wieder ab. Ansonsten sind die Nebenwirkungen abhängig vom Krebs: Liegt er im Darm, können die Strahlen Durchfall verursachen. Liegt er im Kopf, möglicherweise Kopfschmerzen. Aber Steinauer relativiert: «Viele unserer Patientinnen und Patienten vertragen die Bestrahlung sehr gut und sind nebenbei berufstätig.»

Strahlentherapie, Chemotherapie und Operation

Bei einigen Betroffenen findet die Strahlentherapie auch zur Vorbereitung auf eine Operation statt. Ziel ist dann, den Krebsknoten zu verkleinern. Dadurch kann man ihn anschliessend besser entfernen. Das zeigt: Krebstherapien sind oft ein Zusammenspiel mehrerer Abteilungen. Beim KSB finden sich alle unter einem Dach im modernen Kubus-Anbau. Steinauer: «Wir arbeiten Hand in Hand und besprechen an interdisziplinären Sitzungen den Therapieverlauf. So bieten wir eine Behandlung auf höchstem Stand der Technik und der Wissenschaft.»

Aussicht ins Grüne statt Kellerabteil

Die Abteilung Radiologie liegt in vielen Kliniken im Keller, um Mitarbeitende und andere Patienten vor den Strahlen zu schützen. Nicht so am KSB: Die Abteilung befindet sich im Erdgeschoss, die Strahlen werden von einem Erdhügel abgeschirmt. Die Patienten blicken während der Bestrahlung ins Grüne, und der Raum ist mit Tageslicht erhellt. Steinauer: «Das schafft eine angenehme Stimmung, die unsere Patientinnen und Patienten schätzen.» Denn die Strahlentherapie ist intensiv: Sie dauert meist rund einen Monat, Betroffene kommen jeden Werktag für etwa 20 Minuten in die Behandlung. «Es ist viel wert, dass sich Betroffene während dieser anspruchsvollen Phase bei uns wohl fühlen», so Steinauer.

Strahlentherapie gegen Arthrose

Strahlen sind nicht nur in der Krebstherapie hilfreich – sie kommen auch bei Gelenkbeschwerden zum Einsatz, beispielsweise bei Arthrose. Kirsten Steinauer: «Treffen die Strahlen auf gereizte Zellen im Gelenk, hemmt dies die Entzündung, und die Schmerzen lassen nach.» Oft seien danach keine Schmerzmittel mehr nötig. Darin sieht Steinauer einen grossen Vorteil: «Mit einem Medikament therapiert man den ganzen Körper, weil sich der Wirkstoff verteilt – obwohl die Schmerzen nur ein Gelenk betreffen.» Anders ist das mit der Strahlentherapie: Dabei wird nur das betroffene Gelenk behandelt. Grosse Gelenke wie Knie und Hüfte bestrahlt das Expertenteam am grossen Linear-Beschleuniger. Für kleine Gelenke wie Ellbogen oder Finger gibt es am KSB ein kleineres Gerät.

Sprechstunde in der Onkologie

Wie kann Ihre Krebserkrankung am besten behandelt werden? In der Sprechstunde am KSB klären Experten ab, welche Behandlung sich für Sie am besten eignet.

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