Chantal Wächter arbeitet im Aufwachraum des KSB

Von Wachen und jenen, die es werden

Ob kleine Operation oder mehrstündiger Eingriff – im Aufwachraum des KSB landen alle frischoperierten Patienten. Chantal Wächter überwacht, betreut und pflegt hier die wachen und die noch schlafenden Patienten.

Auf dem fahrbaren Operationstisch bringt ein Anästhesiepfleger Frau Fischer* aus dem Operationssaal in den Aufwachraum. Die frischoperierte ältere Dame schläft noch. Sie wird von Chantal Wächter und dem Team sorgfältig zur Seite gedreht und mithilfe eines Rutschbretts vorsichtig ins Bett transferiert. Sie decken die Patientin zu und befestigen Infusionen sowie Messgeräte am Bett. Danach bringen sie die Frau an ihren Überwachungsplatz.

Der Anästhesiepfleger rapportiert an Chantal Wächter: Die Operation sei gut verlaufen, Frau Fischer habe bereits Schmerzmedikamente erhalten und sei in gutem und stabilem Zustand. Die Patientin ist noch nicht aus der Vollnarkose aufgewacht. Manchmal öffnet sie kurz die Augen, schliesst sie aber gleich wieder. Noch ist sie nicht bei vollem Bewusstsein. Erst einige Stunden später verlegen die KSB-Mitarbeitenden sie auf die normale Station.

Gut umsorgt in wichtiger Phase

Egal ob Hüftprothese, Gefässoperation oder Tumorentfernung – im Aufwachraum im 1. Stock des KSB werden alle Patienten nach stationären Eingriffen überwacht und betreut. Chantal Wächter ist diplomierte Pflegefachfrau HF und hat zusätzlich den Nachdiplomkurs Überwachungspflege absolviert. Sie sagt: «Frischoperierte Patienten verbringen hier eine wichtige Phase zwischen der Narkose und dem Aufwachen.»

Die Pflegefachpersonen halten deshalb ständig ein wachsames Auge auf die frischoperierten Patienten. Unterstützt werden sie dabei durch die zahlreichen Monitore, die lückenlos Blutdruck, Atmung und Herzschlag messen. «Wir können schnell reagieren, wenn es jemandem schlecht geht oder jemand Schmerzen hat. Auf der Station ist eine so umfassende Überwachung nicht möglich», erklärt Chantal Wächter. Je nach Operation und je nach Gesundheitszustand bleiben die Patienten länger in ihrer Obhut, teilweise die ganze Nacht.

Weiterbildung NDK Überwachungspflege

Die Mitarbeitenden des Aufwachraums haben eine spezielle Weiterbildung gemacht. Nach Abschluss zur diplomierten Pflegefachperson HF oder FH absolvieren sie einen halbjährigen Nachdiplomkurs Überwachungspflege. Diese Weiterbildung befähigt sie, mit schnell wechselnden Situationen professionell umzugehen oder beispielsweise starke Schmerzmedikamente direkt zu verabreichen. Chantal Wächter schätzt an ihrem Job vor allem den Patientenkontakt und die Vielfältigkeit: «Wir haben es hier mit Patienten aus allen Fachbereichen zu tun. Deswegen ist die Arbeit sehr abwechslungsreich.»

Erbrechen: Früher ein Problem, heute selten

Das KSB zählt acht Operationssäle. Entsprechend haben im Aufwachraum acht Betten Platz. An diesem Vormittag sind bereits vier belegt, die leeren füllen sich nach und nach. In den meisten Fällen verläuft die Aufwachphase aus der Narkose ohne Probleme. Früher war vielen Patienten von der Vollnarkose übel, und sie mussten erbrechen. Aber dies ist heute anders. Chantal Wächter: «Während der Operation erhalten die Patienten präventiv Medikamente gegen Übelkeit. Folglich muss deshalb kaum noch jemand erbrechen.»

Einige Patienten, vor allem ältere, verfallen manchmal in ein Delirium. Sie sind dann verwirrt und wissen nicht mehr wo sie sich befinden. Zudem haben sie Angst oder sind unruhig. Meist dauert dies aber nur wenige Minuten, und die Patienten sind danach wieder ganz normal ansprechbar. Wenn sie keine Schmerzen mehr verspüren und die Vitalfunktionen wie Puls und Blutdruck stabil sind, holen sie die Pflegefachpersonen der Station ab.

Alles zu Narkose und der Anästhesiesprechstunde

Was passiert bei einer Vollnarkose? Und welche Vor- und Nachteile haben unterschiedliche Anästhesiearten? Wissenswertes zum Thema finden Sie im Interview mit Professor Michael Heesen, Chefarzt und Direktor am Departement Anästhesie.

In der Anästhesiesprechstunde können Sie zudem direkt Ihre persönlichen Bedürfnisse vor einer Operation klären.






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