Kinderfüsse in den Händen einer Hebamme

Hebammengeleitete Geburt: in sicheren Händen

Dank der hebammengeleiteten Geburt haben Frauen die Möglichkeit, ohne Arzt im Spital zu entbinden. KSB-Hebamme Kathrin Yildiz erklärt, wann bei Frauen im Hebammenmodell doch ein Arzt dazukommen muss und weshalb sich Frauen deswegen nicht schämen müssen.

Erfahrungswerte zeigen: Bei etwa 50 Prozent der für eine hebammengeleitete Geburt angemeldeten Frauen kommt es dennoch zu ärztlichen Eingriffen. Wünschen sich die Gebärenden schliesslich doch eine PDA, oder mischen sich die Ärzte im Spital vorschnell ein?

Weder noch. Der Ausstieg aus dem Hebammenmodell während der Geburt hat verschiedene Ursachen. Meist ist ein medizinischer Eingriff notwendig, weil die Herztöne des Kindes schwächer werden oder weil die Geburt nicht weiter voranschreitet. Läuft es nicht plangemäss, entscheidet die Hebamme, ob ein Arzt herbeigerufen wird.

Kommt es oft vor, dass Frauen eine PDA verlangen, weil sie die Schmerzen unterschätzt haben?

Gerade bei Erstgebärenden kommt es schon mal vor, dass der Ruf nach einer PDA laut wird. Es ist aber keineswegs der Hauptgrund für eine medizinische Behandlung. Denn auch wir Hebammen können verschiedene Möglichkeiten zur Schmerzlinderung anbieten, wie zum Beispiel Zäpfchen, Homöopathie, Akupunktur oder Lachgas. Lediglich intravenöse Schmerzmittel dürfen wir nicht verabreichen.

Wie reagieren die Gebärenden, wenn ihr Wunsch einer hebammengeleiteten Geburt platzt?

Die Frauen, die sich für eine hebammengeleitete Geburt im Spital entscheiden, machen dies bewusst. Gerade auch wegen der Sicherheit, dass man bei Komplikationen sofort einen Arzt beiziehen kann. Und wenn solch eine medizinisch notwendige Situation eintritt, sind sie sehr froh darüber, dass sie in den gleichen Räumlichkeiten mit der gleichen Hebamme bleiben können.

So natürlich wie möglich zu gebären: Das ist der Wunsch vieler Frauen. Trauen die Patientinnen sich überhaupt noch, nach einer PDA zu fragen, wenn Bekannte oder Verwandte es ohne solche Hilfsmittel geschafft haben?

Jede Geburt ist anders. Deshalb sollte man Geburten nie vergleichen. Zudem ist eine PDA nichts Schlimmes, sondern vielmehr eine Unterstützungsmöglichkeit während der Geburt. Und bevor es am Ende ein dramatisches Geburtserlebnis wird, ist eine PDA sicherlich die bessere Wahl.

Ist eine hebammengeleitete Geburt für jede Schwangere geeignet?

Ich würde jede Frau dazu ermuntern, die sich eine möglichst natürliche Geburt ohne medizinische Interventionen wünscht. In Kombination mit einer Beleghebamme wäre zudem eine 1:1-Betreuung möglich. Ob sie die medizinischen Voraussetzungen für die hebammengeleitete Geburt erfüllt, klären wir zwischen der 34. und 36. Schwangerschaftswoche ab. Bedingung ist, dass keine Grunderkrankungen vorliegen, dass die Frau keine Mehrlinge erwartet, dass die Schwangerschaft komplikationslos verläuft – und auch das Baby muss gesund sein und in Schädellage liegen.

Hebammengeleitete Geburt

Bei der hebammengeleiteten Geburt wird die Mutter vor, während und nach der Geburt von Hebammen betreut. Bei Komplikationen stehen rund um die Uhr erfahrene Ärzte bereit. Erfahren Sie mehr über die hebammengeleitete Geburt am KSB.






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