Das Foto zeigt Sabine Rykart mit ihrem Baby Noah.

Digitale Patientendaten: Was die Geburt von Noah mit einer App zu tun hat

Papierlos, kompakt, übersichtlich: Die App «heyPatient» will die Kommunikation zwischen Spital und Patienten vereinfachen, indem sie sämtliche Patientendaten digital erfasst. Die Pilotphase in der Frauenklinik des KSB verlief positiv – auch dank Sabine Rykart und ihrem kleinen Noah.

Herzlich willkommen im Wochenbett, erscheint auf dem Screen des Smartphones. 10:30 Uhr: Arztvisite. 12:15 Uhr: Mittagessen mit Salat, Kartoffelstock, Karotten und Vegiplätzli. So oder ähnlich werden seit einigen Monaten frischgebackene Mütter in der Frauenklinik am KSB begrüsst und informiert. Es handelt sich dabei um Frauen, die an der «heyPatient»-Pilotphase teilnehmen. Sabine Rykart aus Wettingen ist eine der Testpersonen, die sich bereits seit der Schwangerschaft von der neuen App begleiten lassen. «Die Infos direkt aufs Smartphone zu bekommen, finde ich praktisch», sagt die junge Mutter. «So habe ich alles auf einen Blick und kann jederzeit nachschauen, welche Termine und Untersuchungen anstehen.» Eine vereinfachte, digitale Kommunikation zwischen Spital und Patienten: Das ist die Idee der «heyPatient»-App. Die Pilotphase an der Frauenklinik am KSB verlief vielversprechend.

Sohn und Mutter wohlauf, die App funktioniert

Noah schläft. «Wir haben wirklich Glück», sagt Sabine Rykart. «Noah ist ein ‹Anfängerbaby›.» Ein Kind also, das auch seine Eltern schlafen lässt und ihnen so die nötigen Ruhephasen ermöglicht. «Schon die Schwangerschaft und die hebammengeleitete Geburt verliefen ohne nennenswerte Komplikationen.» Im Wochenbett hätten die Hormone einige Tage verrückt gespielt, ansonsten sei auch diese Erfahrung durchaus erträglich gewesen.

Inzwischen sind Mutter und Sohn längst wieder zu Hause in den eigenen vier Wänden. Die junge Familie hat sich bestens an den neuen Alltag mit Noah gewöhnt. «Da meine Schwester einige Monate vor mir Mama wurde, konnte ich schon im Vorfeld ein bisschen üben. So habe ich wertvolle Erfahrungen im Umgang mit Babys gesammelt.» Erfahrungen zu sammeln, war auch das Ziel des Winterthurer Start-ups «heyPatient».

Digitale Patientendaten: Eine App «lernt laufen»

«Das erste Fazit ist gut», sagt Regula Spühler, Mitinitiantin der App. Sie und ihr Mann Matthias sind seit Jahrzehnten in den Bereichen Projektleitung, IT und Betriebswirtschaft des Gesundheitswesens tätig. Auf die Idee mit der App sind die beiden zufällig gekommen. «Einer unserer Söhne hat sich im Frühling 2019 beim Biken den Arm gebrochen», erzählt Regula Spühler. «Die ganzen Formalitäten und der Informationsfluss zwischen uns und dem Spital waren eher umständlich.»

Also haben die beiden nach Lösungen gesucht, um den Umgang mit Patientendaten und Infos zu vereinfachen. Der Health Innovation Hub des KSB hat sie dabei unterstützt. «Es geht letztlich um eine vereinfachte Kommunikation zwischen Patienten und Spital.» Um einen papierlosen Austausch für Einzelpersonen und Familien, der permanent und überall ersichtlich ist. «Auch der Datenschutz ist dabei gewährleistet», ergänzt Regula Spühler. «Wir nutzen bei der App das sichere Login mit der SwissID.» Sämtliche Daten sind verschlüsselt und auf Servern in der Schweiz gespeichert.

Patientendaten übersichtlich an einem Ort

Für Sabine Rykart stellt der Umgang mit Digitalmedien keine Hürde dar. Sie arbeitet im internen Kundensupport eines Energieanbieters. «Digitale Arbeitsprozesse bin ich mir gewohnt. Deshalb habe ich auch spontan zugesagt, als die Anfrage vom KSB kam, beim App-Test mitzumachen.» Sabine Rykart wird seit der Schwangerschaft von der App begleitet. Dicke Briefpost, haufenweise Formulare und Infopapiere sind seither überflüssig – fast. «Informationen zur Schwangerschaft, zur Geburt und zum Wochenbett habe ich digital erhalten», sagt sie. «Alles, was eine Unterschrift erfordert, lief per Post.» Auch das Spital profitiert von diesem digitalen Austausch. Denn auch die Patientendaten, Angaben zu Allergien, Notfallkontakte oder Krankenkassen- und Versicherungsangaben sind so sauber an einem Ort erfasst.

Vorerst kein Smartphone für Noah

Inzwischen ist Noah aufgewacht. Der Kleine ist munter und gedeiht prächtig. «Wenn Noah wach ist, legen wir unsere digitalen Geräte zur Seite», sagt Sabine Rykart. «Er wird früh genug damit in Kontakt kommen und soll nicht schon als Baby ständig Screens vor der Nase haben.» Das klingt sinnvoll und vernünftig. Trotzdem: Welche App gäbe es noch zu erfinden, die den Alltag einer jungen Familie erleichtern könnte? «Eine App, die das Baby in der Nacht automatisch wickelt, wäre schon eine gute Erfindung», schmunzelt Sabine Rykart. «Aber Spass beiseite, Noah braucht in erster Linie unsere menschliche Wärme, und die kann kein Gerät ersetzen.»

Schwangerschaft und Geburt am KSB

Jede Schwangerschaft, jede Geburt und jedes Wochenbett ist anders. Auch die Bedürfnisse von schwangeren Frauen sind sehr individuell. Am KSB haben sowohl komplementäre Ansätze als auch schulmedizinische Behandlungskonzepte ihren Platz. Nehmen Sie mit uns Kontakt auf und lassen Sie sich von unseren Expertinnen und Experten beraten.

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