Schnellender Finger: So verläuft die Operation
Sein Spickfinger beeinträchtigte Patient Heinz immer stärker. Schliesslich wurde eine Operation nötig. Hier erzählt er von seiner Erfahrung: Vom Erstkontakt mit dem Hausarzt über den Ablauf der OP bis zur Nachsorge.
«Jedes Mal, wenn ich meine Hand zur Faust ballte und sie dann wieder öffnen wollte, passierte es», erzählt Heinz. «Ich konnte den Ringfinger der linken Hand nicht mehr strecken.» Dieser sei erst unter grossem Druck wieder in eine gestreckte Position «gespickt». Tendovaginitis stenosans nennt sich diese Erkrankung, die umgangssprachlich als Schnappfinger, Spickfinger oder schnellender Finger bezeichnet wird. Handchirurgen sehen diese Erkrankung sehr häufig. Ihre Ursache ist allerdings unklar.
«Anfangs trat der Schnappfinger nur am Morgen auf», erzählt Heinz. «Danach passierte es immer öfter und tat auch weh.» Zudem behinderte der Schnappfinger den passionierten Pétanque-Spieler bei seinem Hobby. Daher suchte er seinen Hausarzt auf. Dieser hegte rasch den Verdacht, dass es sich um einen Schnappfinger handeln könnte, und überwies Heinz an die Handchirurgie am KSB.
So entsteht ein Schnappfinger
Sind die Beugesehnen eines Fingers über dem beugeseitigen Grundgelenk (am Übergang von der Hohlhand zum Finger) verdickt, können sie nicht mehr frei durch das dortige Ringband gleiten. Dadurch entsteht das typische «Schnappen» oder «Spicken», wenn Betroffene den Finger beugen oder strecken. Zur Therapie der verdickten Sehne setzen Ärzte entzündungshemmende Medikamente ein. Möglich ist auch eine Operation, bei der das betroffene Ringband durchtrennt wird.
Wann muss ein Schnappfinger operiert werden?
«In der handchirurgischen Sprechstunde wurde mein Finger untersucht. Die Handchirurgen stellten schnell fest, dass der Hausarzt mit seinem Verdacht richtig lag», sagt Heinz. «Sie erklärten mir mithilfe einer Zeichnung, was bei einem Schnappfinger passiert.»
In einem ersten Schritt empfahl die Handchirurgie Heinz eine Behandlung mit Kortison. Das Medikament beseitigt die Entzündung und kuriert die Beschwerden bei rund der Hälfte der Patienten mit Schnappfinger dauerhaft. «In meinem Fall hat das leider nicht geklappt», sagt Heinz. «Daher riet mir die Handchirurgin zu einer ambulanten Operation im KSB-Kubus.»
Was passiert bei einer Schnappfinger-OP?
Knapp zwei Wochen später rückte Heinz morgens um acht Uhr nüchtern im ambulanten Operationszentrum im Kubus ein. Nach der Besprechung mit dem Anästhesisten zog sich Heinz um – blaues Hemdchen, Socken mit Gummistopper und eine Haube. Er legte sich auf das Bett und wurde in den hellen OP geschoben. «Dort hat mich der Operateur begrüsst», erzählt Heinz. «Die Atmosphäre war sehr angenehm, und ich habe mich gut aufgehoben gefühlt.» Dann ging’s los: Checkliste durchgehen, Lokalanästhesie setzen, Arm und Hand desinfizieren, ein fünf Zentimeter langer Schnitt, Ringband durchtrennen, zunähen. «Nach 15 Minuten war ich wieder draussen», sagt Heinz.
Keine Schmerzen nach der Schnappfinger-OP
«Im Aufwachraum habe ich einen Kaffee und eine Stärkung bekommen», erzählt Heinz. «Nach einer halben Stunde hat auch der Operateur nochmals nach mir gesehen.» Nach diesem letzten Kontrollcheck und mit den entsprechenden Anweisungen konnte Heinz den Kubus wieder verlassen. Eine Stunde nach der ambulanten OP liess die Wirkung der Lokalanästhesie nach, und das Gefühl in der Hand war wieder da. Schmerzen hatte Heinz keine. «Mir ging es so gut, dass ich direkt ins Büro ging», erzählt Heinz. «Auch während der Zeit im Kubus habe ich mich gut gefühlt – informiert, sicher und umfassend betreut.»
Vier Wochen nach der Operation zog der Hausarzt die Fäden, weitere vier Wochen später ging Heinz zur Nachkontrolle beim Handchirurgen. «Da ich keine Beschwerden mehr hatte und auch die Narben gut verheilt waren, war er sehr zufrieden», sagt Heinz. Auch der Patient ist glücklich und schmerzfrei: «Ein solcher ambulanter Eingriff gleicht eigentlich schon einem Zahnarztbesuch.»
Alles rund um die Hand
Sind Sie von einem schnellenden Finger betroffen? Oder leiden Sie aus anderen Gründen an Schmerzen in der Hand? Die Spezialisten am KSB helfen Ihnen gerne weiter.
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