Illustration von vaginalem Ausfluss in einer Unterhose.

Scheidenausfluss: Das sagen Farbe und Geruch über Ihre Gesundheit

Scheidenausfluss ist normal. Verändert das weisse Sekret jedoch Farbe, Konsistenz oder Geruch, sollten Sie zur Gynäkologin oder zum Gynäkologen gehen. Denn dahinter könnte eine Infektion stecken, die behandelt werden sollte – vor allem während der Schwangerschaft.

Scheidenausfluss wird im Gebärmutterhals und der Vagina gebildet, um unter anderem die Scheidenschleimhaut zu befeuchten und vor Krankheitserregern zu schützen. Der Scheidenausfluss ist zudem ein wichtiger Indikator für Infektionen der weiblichen Geschlechtsorgane. Wenn er weisslich oder durchsichtig ist und kaum riecht, ist alles bestens. Stellen Sie jedoch fest, dass sich Geruch, Farbe oder Konsistenz ändern, ist dies ein Hinweis darauf, dass etwas nicht stimmt. Wenn eine allfällige Ansteckung nicht frühzeitig entdeckt und behandelt wird, begünstigt sie weitere Infektionen. Im schlimmsten Fall führt dies zu Unfruchtbarkeit. Bei Schwangeren kann ein Infekt sogar eine Frühgeburt verursachen. Die Infektion mit B-Streptokokken beispielsweise ist in der Schwangerschaft besonders problematisch. Bleibt sie unerkannt, kann sie während der Geburt auf das Neugeborene übertragen werden und schwere Infektionen bis hin zur Sepsis (Blutvergiftung) auslösen.

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Das sagt Ihr Scheidenausfluss aus

Tipps für eine intakte Vaginalflora

Checkliste: Ist mein Vaginalausfluss normal?

Mit unserer Checkliste stellen Sie fest, ob Ihr Ausfluss normal ist oder ob Sie einen Arzt konsultieren sollten. Bei krümeligem oder gelb-grünem und eitrigem Ausfluss beispielsweise ist etwas nicht in Ordnung. Die Ursache für die veränderte Farbe und Konsistenz kann unter anderem ein Pilz sein. Ähnlich verhält es sich mit schaumigem oder zähflüssig Ausfluss. Auch diesen sollten Sie von einem Arzt abklären lassen. Der Duft kann zusätzlich einen Hinweis geben: Der Ausfluss sollte weder fischartig noch modrig riechen.

Das sagt Ihr Scheidenausfluss aus

Transparent-weiss, geruchslos, flüssig-cremig

Wenn das Sekret, das aus der Scheide fliesst, so aussieht, ist alles bestens. Das Sekret besteht aus einer Flüssigkeit des Gebärmutterhalses und den Hautzellen der Scheide. Es schützt diese vor Krankheitserregern. Bei sexueller Erregung, in der Schwangerschaft und durch übertriebene Hygiene kann sich der Ausfluss verstärken.

Weiss-gelb (klar), geruchslos-modrig, krümelig

Der Vaginalpilz ist sehr verbreitet und folgt oft auf eine Antibiotikabehandlung. Schwangere sind von der Infektion überdurchschnittlich betroffen. Typisch sind weissliche, meist abwischbare Beläge auf der Vaginalschleimhaut. Oft juckt und brennt es, und die Schleimhaut ist geschwollen und gerötet.

Weiss-gräulich, fischartig-faulig, dünnflüssig bis krümelig

Bei der bakteriellen Vaginose gerät die Scheidenflora aus dem Gleichgewicht. Die Bakterie Gardnerella vaginalis besiedelt verstärkt die Vagina. Diese Bakterienart verdrängt die «guten» Milchsäurebakterien. Dadurch tritt häufig ein fischartiger Intimgeruch auf.

Gelb-grün eitrig, geruchslos, flüssig

Bei der aeroben Vaginitis bemerken die Patientinnen häufig schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder beim Wasserlassen. Die «guten» Milchsäurebakterien nehmen ab, während die B-Streptokokken bei der aeroben Vaginitis häufig nachweisbar sind. Diese geht oft mit einer Entzündung einher.

Grün-gelb, schaumig, faulig

Die Trichomonaden-Infektion ist eine häufige, sexuell übertragbare Krankheit. Auch ein symptomfreier Partner muss deshalb mitbehandelt werden. 75 Prozent der Frauen leiden unter verstärktem Ausfluss, manche auch unter Schmerzen beim Wasserlassen sowie beim Geschlechtsverkehr.

Gelb, zähflüssig, geruchsarm

Eine Chlamydien-Infektion macht sich häufig durch verstärkten gelblichen Vaginalausfluss, Juckreiz oder Brennen beim Wasserlassen bemerkbar. Sie verläuft zu Beginn jedoch oft symptomlos. Unbehandelt kann sie jedoch zu Unfruchtbarkeit führen und Frühgeburten auslösen.

So bleibt die Scheidenflora im Gleichgewicht

Eine intakte Vaginalflora ist wichtig für eine gesunde Scheide. Der pH-Wert liegt dabei im sauren Milieu zwischen 4,2 und 5. Damit ist sie gut geschützt gegen Krankheitserreger. Sie mögen Säure nicht und können sich dadurch schlechter vermehren. Deshalb ist es wichtig, das natürliche Gleichgewicht des Scheidenmilieus nicht zu stören.

  • Intimhygiene: Normales Duschgel. Seifen und auch Intimsprays reizen die Haut und stören das Scheidenmilieu. Tägliches Waschen unter der Dusche mit lauwarmem Wasser genügt. Die Vagina reinigt sich durch den Vaginalausfluss selbst. Dies gilt auch während der Periode – verstärktes Waschen des Intimbereichs ist nicht nötig.
  • Intimbereich nach dem Waschen sorgfältig und sanft trockentupfen.
  • Safer Sex: Kondome schützen vor sexuell übertragbaren Geschlechts- und Infektionskrankheiten.
  • Nach dem Stuhlgang von vorne nach hinten wischen, damit keine Darmkeime in die Vagina gelangen.
  • Feuchtwarmes Milieu vermeiden: Keine enge, synthetische Kleidung tragen, keine oder luftdurchlässige Slipeinlagen verwenden, feuchte Slipeinlagen und Binden während der Periode wechseln, nasse Badekleidung sofort ausziehen.

Gynäkologie am KSB

Hat sich Ihr Scheidenausfluss in letzter Zeit verändert? Dann besuchen Sie unsere gynäkologische Sprechstunde. Unsere Fachärzte beantworten Ihre Fragen und klären die Ursache.

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