Lebermetastasen: Ein Baum als nachwachsende Leber

Lebermetastasen bekämpfen: Diesen Trick wenden Chirurgen an

Schon die alten Griechen kannten die faszinierende Eigenschaft der Leber: Sie wächst nach. Bei der Bekämpfung von Lebermetastasen spielt dies eine entscheidende Rolle. Portalvenöse Embolisation nennt sich der Trick, den die Ärzte anwenden.

Bei den alten Griechen wurde Fortschritt noch bestraft: Weil der gewiefte Prometheus den Menschen das Feuer brachte und Zeus austrickste, erlegte ihm der Göttervater ewige Qualen auf. Zeus liess Prometheus an einen Felsen ketten, wo ihm ein Adler täglich ein Stück seiner nachwachsenden Leber wegfrass.

Die Leber regeneriert sich

Glücklicherweise haben sich die Zeiten geändert. Dank medizinischen Fortschritten haben sich die Heilungschancen und die Lebenserwartung bei Lebermetastasen* deutlich erhöht. Im Kampf gegen Lebermetastasen machen sich Ärzte genau die Eigenschaft der Leber zunutze, die Prometheus zum Verhängnis wurde: ihre Regenerationsfähigkeit. Bis zu 75 Prozent der Leber lassen sich entfernen, ohne dass das Organ versagt.

* Lebermetastasen sind Krebszellen, die von bestimmten Tumoren, oft Dickdarm-, Magen- oder Bauchspeicheldrüsenkrebs, in die Leber hinüberwandern.

 

Blutzufuhr abschnüren und Wachstum ankurbeln

Wenn eine Leber viele Metastasen hat, aber noch operierbar ist, dann setzen die Ärzte als vorbereitende OP-Massnahme oftmals auf die sogenannte portalvenöse Embolisation (PVE). Sie wird auch Vergrösserung der Leber durch Pfortaderverschluss genannt. Diese Technik wenden Ärzte an, um die Leber vor einer Operation zu regenerieren. Sie tun dies, indem sie ihr Wachstum anregen.

Doch warum soll die Leber wachsen? Weist die Leber sehr viele Metastasen auf, würde bei einer Operation zu wenig Gewebe übrigbleiben. In der Folge stürbe der Patient an Leberversagen. Bevor eine Operation möglich ist, muss die Leber deshalb zunächst genügend Volumen entwickeln. Dies gelingt mit der PVE.

So funktioniert die portalvenöse Embolisation

Die Pfortader, welche die Leber speist, teilt sich in zwei Zweige. Die Fachärzte verschliessen einen Zweig, und zwar denjenigen, der die krebsbefallene Leberhälfte versorgt. Damit bekommt dieser Teil zu wenig Sauerstoff. Dies löst Wachstumsreize auf der anderen Seite der Leber aus. Sobald diese gross genug geworden ist, um eigenständig zu funktionieren, entfernen die Chirurgen den kranken Teil.

Sie können sich nicht richtig vorstellen, wie das mit dem Pfortaderverschluss und der OP funktioniert? Schauen Sie sich das Video an. Chefchirurg Antonio Nocito zeigt Ihnen, wie er Lebermetastasen zum Verschwinden bringt.

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