Quartett-Karten des metabolischen Syndroms: Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte.

Metabolisches Syndrom: Das tödliche Quartett

Hoher Blutdruck, Diabetes, Adipositas und schlechte Blutfettwerte sind bereits für sich allein ein Krankheitsbild. Miteinander kombiniert, bilden sie das Metabolische Syndrom, eine Stoffwechselstörung mit grossem gesundheitlichen Risiko. Das können Sie dagegen tun.

Ein erhöhter Bauchumfang, so denkt man vielleicht, kommt ab einem gewissen Alter häufig vor und ist so schlimm nicht. Beim metabolischen Syndrom spielt der Bauchumfang aber eine grosse Rolle, da es als besonders gesundheitsgefährdend gilt. Denn Übergewicht im Bauchraum kann eine Kettenreaktion auslösen. Mögliche Folgen sind: Diabetes, Bluthochdruck und hohe Blutfettwerte.

Metabolische Syndrom: Die Definition

Metabolisch bedeutet «den Stoffwechsel betreffend». Von einem Syndrom redet man, wenn bestimmte Symptome oder Erkrankungen gemeinsam auftreten. Beim metabolischen Syndrom kommen die vier Krankheiten – Bluthochdruck, Diabetes, Adipositas und veränderte Blutfettwerte – zusammen. Die Krankheiten beschleunigen sich gegenseitig – mit oft schlimmen Folgen. Man spricht deshalb beim metabolischen Syndrom auch vom «tödlichen Quartett».

Zwischen der Entstehung des metabolischen Syndroms und dem eigentlichen Krankheitsausbruch können mehrere Jahre oder gar Jahrzehnte liegen. Bis dahin verursacht das tödliche Quartett oft keine Beschwerden. Umso wichtiger ist es deshalb, mögliche Symptome früh zu erkennen.

So erkennen Sie Anzeichen des metabolischen Syndroms

  • Viszerales Bauchfett, im Volksmund Bierbauch genannt.
  • Ein erhöhter Taille-Hüfte-Quotient: Messen Sie hierzu die Taille auf Nabelhöhe und die Hüfte an der breitesten Stelle und teilen Sie die beiden Werte. Das Ergebnis sollte bei Männern kleiner als 1,0 sein, bei Frauen kleiner als 0,85.
  • Einen Hinweis gibt auch der Taillenumfang: Bei Männern sollte dieser unter 102 Zentimetern liegen, bei Frauen unter 88.

Atemaussetzer als Alarmsignal

Viele Betroffene leiden aufgrund ihres Übergewichts zudem am Schlafapnoe-Syndrom. Dabei setzt bei Betroffenen setzt im Schlaf der Atem aus, ohne dass die Betroffenen es wahrnehmen. Die Diagnose kann nur ein Arzt stellen. Denn dafür sind weitere Untersuchungen nötig.

Die vier Grundkrankheiten im Überblick

Adipositas (Übergewicht)

Adipositas entsteht, wenn man dem Körper mehr Energie zuführt, als er braucht. Grund ist meist eine zu fett- und kohlenhydratreiche Ernährung in Kombination mit wenig Bewegung. Dabei spielt auch die familiäre Veranlagung eine wichtige Rolle. Die zusätzlichen Kilos am Bauch schaden der Gesundheit. Ein erhöhtes Körpergewicht begünstigt diverse Herz-Kreislauf-Krankheiten und Schäden am Bewegungsapparat wie Arthrose oder Rückenschmerzen.

Der Body-Mass-Index (BMI)

Das Gewicht kategorisiert man meist mithilfe des Body-Mass-Indexes (BMI). Dieser beschreibt das Verhältnis von Körpergrösse zum Körpergewicht. Er wird wie folgt berechnet: Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch Körpergrösse in Meter im Quadrat. Der BMI ist allerdings umstritten, da er den Körperbau kaum miteinbezieht. Zudem unterscheidet er nicht, ob es sich beim zusätzlichen Gewicht um Fett oder Muskeln handelt. Wichtig beim Übergewicht ist deshalb auch, wo sich die überflüssigen Kilos ansetzen. Dabei unterscheidet man Apfel- und Birnenform: Beim Apfeltyp sammeln sich die Fettzellen im Bauchbereich an, bei der Birnenform an Hüfte und Oberschenkeln. Die Apfelform bedeutet ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten als die Birnenform.

Diabetes

Diabetes ist eine Erkrankung des Zuckerstoffwechsels. Sie wird deshalb auch Zuckerkrankheit genannt. Kohlenhydrate aus Lebensmitteln wie Teigwaren, Kartoffeln und Brot werden beim Verdauen in Zucker umgewandelt. Damit dieser vom Blut in die Körperzellen gelangen kann, braucht es das Hormon Insulin. Dieses wird in der Bauchspeicheldrüse gebildet. Wenn jemand an Diabetes leidet, produziert entweder die Drüse zu wenig Insulin, oder der Körper kann das Hormon nicht ausreichend verwerten. Der Zucker im Blut kann deshalb nicht in die Zellen gelangen. Dies führt dazu, dass die Blutzuckerwerte ansteigen. Sind die Werte dauerhaft zu hoch, kann dies Durchblutungsstörungen, Nervenschäden oder Herz-Kreislauf-Krankheiten verursachen.

Bluthochdruck

Wenn das Herz das Blut durch die Gefässe pumpt, entsteht in den Gefässen ein Druck. Dieser steigt beispielsweise bei Schmerzen, Stress, Atemnot oder Übelkeit. Ist der Wert aber dauerhaft erhöht, spricht man von Bluthochdruck. Zu den wichtigsten Risikofaktoren gehören das Alter und die erbliche Veranlagung. Aber auch der Lebensstil hat einen Einfluss. So können Adipositas, hoher Alkoholkonsum oder Stress den Blutdruck negativ beeinflussen.

Blutfettwerte

Das Blut enthält unterschiedliche Fette. Das bekannteste darunter ist Cholesterin. Diese Blutfette braucht der Körper etwa für die Produktion von Zellwänden, Nervengeweben oder Hormonen. Ist der Blutfettwert erhöht, lagern sich die Fette aber an den Wänden der Blutgefässe ab. Diese Ablagerungen verengen die Gefässe und stören den Blutfluss. Wenn die Ablagerungen sich ablösen, können sie zudem die Gefässe verstopfen. Das führt zu einem Verschluss des Blutgefässes und je nach betroffener Stelle beispielsweise zu einem Herzinfarkt oder einem Hirnschlag.

Vorbeugen mit Sport und Ernährung

Etwa die Hälfte aller Betroffenen leidet leidet infolge des metabolischen Syndroms an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Diese wiederum schränkt die Lebensqualität ein. Deshalb ist es wichtig, früh mit der Therapie zu beginnen. Betroffene sollten sich gesund ernähren und sich regelmässig bewegen. Eine geeignete Sportart ist etwa Nordic Walking. Durch einen gesunden Lebensstil verlieren sie an Gewicht, was oft allein schon grosse Fortschritte bringt. Manchmal sind auch Medikamente nötig – meist, um den Zuckergehalt im Blut zu normalisieren oder den Bluthochdruck zu regulieren.

Endokrinologie und Diabetologie am KSB

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