Christian Grob lebt seit drei Monaten mit einem künstlichen Hüftgelenk

Künstliches Hüftgelenk: Sofortige Verbesserung

Weil er wegen einer Arthrose unter grossen Schmerzen litt, hat Christian Grob eine Hüftprothese erhalten. Heute ist er wieder zu hundert Prozent arbeitsfähig, treibt Sport und hat den Entscheid für den Eingriff noch keine Sekunde bereut. Ein Erfahrungsbericht.

Das erste Mal spürte Christian Grob seine Beschwerden nach dem Unihockey-Training. Die Schmerzen verschwanden nach kurzer Zeit wieder, und Christian Grob dachte sich nichts weiter dabei. Bis zum nächsten Training, das erneute Schmerzen auslöste. «Von diesem Zeitpunkt an wurde es nicht mehr besser», sagt er rückblickend. Zunächst vermutete er einen Leistenbruch, obwohl er schon seit Kindesalter weiss, dass er in der Hüfte eine leichte Fehlstellung hat. Das Gelenk selber verursachte zunächst allerdings keinen Schmerz. Der Gedanke an eine Hüftarthrose oder gar ein künstliches Hüftgelenk ist für einen 40-jährigen Sportler zudem nicht gerade naheliegend – werden Hüftprobleme doch eher mit einem höheren Alter assoziiert.

Ein niederschmetternder Befund

Mitte März suchte Christian Grob erstmals seinen Hausarzt auf. Einen Leistenbruch konnte dieser zwar ausschliessen, aber einen eindeutigen Befund ergaben die Röntgenbilder nicht. Erst ein MRI brachte schliesslich Klarheit über die Ursache. «Der Befund war ziemlich niederschmetternd», erinnert sich Grob. Er litt unter Hüftarthrose und einem angerissenen Knorpel, beides ausgelöst durch die bereits bekannte Fehlstellung des Hüftgelenks. Die verordnete Physiotherapie brachte nicht den gewünschten Effekt, die Schmerzen wurden im Gegenteil immer stärker.

Hüftarthrose: Wann ist eine Prothese nötig?

Schweizweit leiden rund fünf Prozent der Bevölkerung an einer Hüftarthrose. Bei den meisten Patienten tritt diese erst nach dem 50. Lebensjahr auf. In einem frühen Stadium der Arthrose empfehlen Ärzte häufig eine konservative Behandlung mit Krankengymnastik, Medikamenten oder Orthopädietechnik. Ob eine Hüftprothese erforderlich ist, beurteilt der Arzt anhand der Faktoren Schmerz, Röntgenbild, Funktionseinschränkung und Einschränkung der Lebensqualität. Zu lange warten sollte man indes nicht: Ist der Knochen bereits geschädigt, wird der Eingriff komplizierter und belastender.

Ein künstliches Hüftgelenk? Undenkbar…

Für den beigezogenen Orthopäden war dann schnell klar, dass eine Operation und damit ein künstliches Hüftgelenk mittelfristig unumgänglich sein würden. Das wollte Christian Grob zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht wahrhaben. So versuchte er es zunächst mit Kortisonspritzen. Eine nicht nur unangenehme, sondern in seinem Fall auch weitgehend wirkungslose Behandlung.

Bald quälten ihn die Schmerzen auch nachts und bestimmten zunehmend seinen Alltag. Morgens ging er früher aus dem Haus, um rechtzeitig am Bahnhof zu sein. Seine sportlichen Aktivitäten musste er auf ein Minimum reduzieren. Für den ehemaligen Nati-B-Unihockeyaner ein massiver Einschnitt. Er begann, sich ernsthaft mit der Möglichkeit einer Hüftprothese auseinanderzusetzen. «Vor einer endgültigen Entscheidung wollte ich aber unbedingt eine zweite Meinung einholen und vereinbarte einen Termin an der Schulthess-Klinik.»

Das künstliche Hüftgelenk wird Realität

Zuvor plante Christian Grob aber noch, mit Frau und Kindern zwei Wochen Ferien in den Bergen zu verbringen. Dort zeigte sich dann das ganze Ausmass des Problems. Nicht nur konnte er kaum mehr länger als eine halbe Stunde am Stück gehen, er stürzte auch noch eine Treppe hinunter – vermutlich wegen des instabilen Gelenks. Da wurde ihm klar, dass er jede Option wahrnehmen musste, die eine Aussicht auf ein schmerzfreies Leben bieten konnte. Kurzerhand liess er die Zweitmeinung sausen und vereinbarte noch während der Sommerferien einen Operationstermin am Kantonsspital Baden beim Leitenden Arzt und Hüftspezialisten Tobias Bühler.

«Jetzt geht es aufwärts»

Anfang August wurde Christian Grob operiert. Dank der minimalinvasiven OP-Technik durfte er das operierte Bein unmittelbar nach dem Eingriff wieder voll belasten. Dadurch konnte er bereits am Tag nach der Operation mit einfachen Gehübungen beginnen.

«Ich möchte weiterhin das tun, was mir Freude macht.»
Christian Grob

Die meisten Patienten sind nach einigen Tagen so weit stabil, dass sie nach Hause dürfen. Auch Christian Grob war nach vier Tagen wieder zu Hause und mähte sogleich den Rasen im Garten. «Das war vielleicht nicht so gut», meint er lachend, «aber eine Verbesserung war eigentlich sofort spürbar.» Physisch, aber auch psychisch. Vor dem Eingriff habe er eigentlich nur noch darauf gehofft, dass die Schmerzen nicht noch schlimmer würden. Täglich recherchierte er stundenlang zum Thema, das seinen Alltag zunehmend bestimmte und einschränkte. «Das hat sehr viel Energie gekostet», sagt er rückblickend. Nach dem Eingriff sei ihm hingegen schnell bewusst geworden, dass es dank der Hüftprothese nun tatsächlich aufwärtsgehen würde – auch wenn das Bein nach einem längeren Spaziergang geschwollen war oder die Operationsnarbe schmerzte.

Die Vorsicht im Kopf

Die Heilung verlief auch in der Folge konstant. Schon bald verschwanden die nächtlichen Schmerzen, und das Gehen fiel Christian Grob täglich leichter. Nach knapp drei Wochen unterrichtete er wieder vor einer Klasse an der Baugewerblichen Berufsschule in Zürich. Nach sieben Wochen arbeitete er wieder im vollen Pensum. Auch seine sportlichen Aktivitäten hat er wieder aufgenommen: Auf dem Velo oder beim Joggen erreicht er wieder zufriedenstellende Leistungen. Bei anderen Sportarten – Badminton, Tennis und vor allem Unihockey – hält er sich allerdings noch zurück. Denn dort ist die Belastung für das Hüftgelenk grösser.

Die Vorsicht ist vor allem dem Kopf geschuldet, denn aus Sicht des behandelnden Orthopäden Tobias Bühler wären grundsätzlich alle Sportarten erlaubt. «Herr Bühler hat nur gemeint, ich solle nicht gleich einen Basejump machen», sagt Grob grinsend. Sobald er wieder Lust auf Badminton hat, wird er sich diesbezüglich aber nicht mehr zurückhalten, Belastung hin oder her. «Ich möchte weiterhin das tun, was mir Freude macht.» Im Moment steht für ihn aber die neu erlangte Lebensqualität im Vordergrund. Die jetzige Situation möchte er nicht vergleichen mit der Zeit, als er noch schmerzfrei war.

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