So reinigt das Lymphsystem unseren Körper
Lymphe, Lymphknoten und Lymphgefässe ergeben zusammen das Lymphsystem. Aber welche Aufgaben hat es genau im Körper? Was hat ein geschwollener Lymphknoten oder Fuss zu bedeuten, und wie unterstützt man den Fluss der Lymphe? Hier finden Sie eine Übersicht.
Fein verästelt wie eine Baumkrone zieht sich das Lymphsystem durch den ganzen Körper: In Fingern und Zehen besteht es aus kleinen Gefässen und verzweigt sich zu immer grösseren Lymphbahnen. Das System nimmt alles aus dem Gewebe auf, was nicht dort bleiben soll. Dazu gehören beispielsweise Wasser, Eiweisse, geschädigte Zellen und Fremdkörper wie Bakterien. Diese Flüssigkeit, auch Lymphe genannt, gelangt über die Lymphgefässe zu den Lymphknoten, wo sie gefiltert wird. In Lymphsammelstämmen wird die Lymphe dann in die Nähe des Herzens weitertransportiert. Dort gelangt sie in die Blutbahnen und wird über die Niere ausgeschieden. Pro Tag nimmt das System rund fünf Liter Lymphe auf.
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Wie funktioniert das Lymphsystem?
Geschwollene Lymphknoten: Was bedeutet das?
Was ist der Unterschied zwischen Lymphödem und Lipödem?
Wie funktioniert das Lymphsystem?
Das Lymphgefässsystem hat – anders als das Herz-Kreislauf-System – keine «Pumpe». Es transportiert die Lymphe auf zwei unterschiedliche Arten: Beim aktiven Transport leitet das System die Lymphe durch feine Muskelbewegungen der Gefässwände weiter. Diese kann man nicht beeinflussen. Wichtiger ist deshalb der passive Transport: Alltägliche Bewegungen pressen dabei die Lymphgefässe zusammen und befördern so die Lymphflüssigkeit. Deshalb ist regelmässige Bewegung gut fürs Lymphsystem, beispielsweise mit LymphoFit.
Geschwollene Lymphknoten: Das Lymphsystem arbeitet
Das Lymphsystem dient aber nicht nur dem Lymphfluss, es ist auch Teil unseres körpereigenen Abwehrsystems. Denn besonders in den Lymphknoten sammeln sich Lymphozyten an. Das sind weisse Blutkörperchen, die Krankheitserreger bekämpfen. Deshalb sind geschwollene Lymphknoten stets ein Zeichen dafür, dass das Immunsystem aktiv ist, es also gegen körperfremde Erreger wie Viren oder Bakterien kämpft. Bei einer Erkältung sind beispielsweise häufig die Lymphknoten am Hals betroffen: Sie schwellen an, weil sie die Erkältungsbakterien abwehren.
Mit einem geschwollenen Lymphknoten sollte man sich schonen. Denn auch wenn sonst keine Symptome erkennbar sind, scheint eine Infektion das Abwehrsystem zu beschäftigen. Um im Fall einer Infektion mit Bakterien die Erreger nicht im ganzen Körper zu verteilen, sollte man sich etwas Ruhe gönnen und auf Sport verzichten. Denn das regt die Tätigkeit des Lymphsystems an.
Worauf deuten geschwollene Lymphknoten sonst noch hin?
Wenn der geschwollene Lymphknoten nach wenigen Tagen nicht an Grösse verliert, hat er sich möglicherweise selbst mit dem Erreger angesteckt. Von diesem Lymphknoten aus kann sich die Entzündung über die Lymphgefässe im ganzen System ausbreiten. Betroffene müssen Antibiotika einnehmen, um die Infektion zu bekämpfen.
Auch ernsthafte Krankheiten wie Krebs können die Ursache für einen geschwollenen Lymphknoten sein. Meistens gilt: Wenn der Knoten schmerzt und sich von seiner Umgebung abgrenzen und verschieben lässt, liegt eine gutartige Entzündung vor. Anders ist es, wenn der geschwollene Lymphknoten keine Schmerzen auslöst und fest mit dem Gewebe verwachsen ist. Das ist ein mögliches Symptom für eine bösartige Erkrankung.
Was ist ein Lymphödem
Oft deuten geschwollene, schwere Beine darauf hin, dass das Lymphsystem nicht mehr richtig arbeitet. Dann sammelt sich Wasser im Gewebe an. Der Grund: Aus den feinsten Gefässen im Blutkreislauf dringt Blutplasma ins Gewebe. Dort versorgt es die Zellen mit wichtigen Nährstoffen. Für den Abtransport dieser Flüssigkeit ist das Lymphsystem zuständig. Ist dieses aber in seiner Funktion gestört, bildet sich eine Wassereinlagerung, sprich: ein Lymphödem.
Unterschied von Lipödem und Lymphödem
Auch der Krankheit Lipödem schenkt man erst seit einiger Zeit Beachtung. Oft wird sie mit Übergewicht verwechselt. Aber: Die Beine sind zwar bei beiden Krankheiten füllig und schwer, beim Lipödem handelt es sich aber um eine übermässige und krankhafte Vermehrung des Fettgewebes. Es ist nicht wie beim Lymphödem eine Wasseransammlung. Anders als beim Übergewicht schmerzt zudem die Haut; es bilden sich schon bei leichtem Anstossen blaue Flecken. Meistens helfen Sport und Diät nichts. Druckverbände, regelmässige, sanfte Bewegung und ein stabiles Körpergewicht können die Beschwerden lindern.
Ernährung bei Lipödem und LymphödemFrauen sind davon häufiger betroffen als Männer. Der Grund dafür ist nicht bekannt. Es ist wichtig, früh mit der Therapie zu beginnen. So kann man verhindern, dass sich das Gewebe langfristig verhärtet, Infektionen auftreten oder dass nicht heilende Wunden entstehen.
Mit welchem Test erkenne ich ein Lymphödem?
Mit dem Stemmerschen Zeichen können Sie prüfen, ob Sie von einem Lymphödem betroffen sind: Wenn Sie die Haut über dem zweiten Zeh nicht abheben können, ist das Stemmersche Zeichen positiv. Das heisst, wahrscheinlich handelt es sich um ein Lymphödem. Suchen Sie in diesem Fall ärztlichen Rat.
Was hilft dem Lymphsystem?
Regelmässige Bewegung und ein stabiles Gewicht unterstützen das Lymphsystem. Es gibt keine Medikamente, um seine Funktion zu verbessern. Das Einzige, was hilft: die Lymphflüssigkeit wieder in Bewegung bringen. Dazu eignet sich eine Lymphdrainage. Bei dieser Massage drücken die Physiotherapeuten sanft auf die Lymphbahnen. Auch Druckverbände und -strümpfe unterstützen das Lymphsystem bei seiner Arbeit. Vermeiden Sie zudem einengende Kleidung. Wenn beispielsweise die Hose zu eng sitzt, verhindert das den Rückfluss der Lymphe. Lagern Sie ausserdem die Beine hoch. Das fördert den Fluss der Lymphe.
Lymphsprechstunde am KSB
Haben Sie Probleme mit geschwollenen Lymphknoten oder schweren Beinen? Vereinbaren Sie einen Termin in der Lip- und Lymphsprechstunde des KSB-Gefässzentrums.
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